Der Standort für das Tiefenlager


Hier finden Sie Informationen, Bilder, Grafiken und Videos rund um den Standortvorschlag der Nagra.

Nagra-CEO Matthias Braun: Darum ist Nördlich Lägern der sicherste Standort

Medienmitteilung


Nördlich Lägern ist der sicherste Standort für ein Tiefenlager: Dort schliesst das Gestein im Untergrund den radioaktiven Abfall langfristig am besten ein. Dies zeigen die Untersuchungen der Nagra. Der Standortvorschlag ist ein wichtiger Meilenstein für das Jahrhundertprojekt Tiefenlager. Der Eingang zum Tiefenlager soll in der Gemeinde Stadel gebaut werden, die Verpackungsanlagen für die radioaktiven Abfälle beim Zwischenlager in der Gemeinde Würenlingen.

Ausführlicher Bericht

Der Standortvorschlag


In Nördlich Lägern schliesst das Gestein den radioaktiven Abfall am besten ein. Nicht nur heute, sondern auch in ferner Zukunft. Auch in Jura Ost und Zürich Nordost könnte man ein sicheres Tiefenlager bauen. In Nördlich Lägern sind die Sicherheitsreserven aber am grössten.

In unserem Bericht finden Sie weiterführende Informationen rund um unseren Standortvorschlag.

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Wichtige Fragen und Antworten

Radioaktive Stoffe werden in Kernkraftwerken sowie in Medizin, Industrie und Forschung verwendet. Dabei entstehen radioaktive Abfälle. Die Verursacher sind gesetzlich verpflichtet, diese sicher zu entsorgen. ExpertInnen aus dem In- und Ausland haben über Jahrzehnte an der besten Lösung geforscht, wie man radioaktive Abfälle für Hunderttausende von Jahren sicher einschliessen kann, bis sie nicht mehr gefährlich sind. Im Untergrund steht die Zeit praktisch still, darum ist heute das Tiefenlager als beste Lösung breiter Konsens. In der Schweiz ist das Tiefenlager im Gesetz verankert.

Nördlich Lägern ist der beste Standort mit den grössten Sicherheitsreserven. Dafür sprechen drei Gründe: 1. Das Gestein im Untergrund schliesst den radioaktiven Abfall am besten ein. Die Nagra hat in den Poren des Gesteins Spuren von Millionen Jahre altem Wasser nachgewiesen. Die Qualität des Gesteins ist hier am höchsten. 2. Das Gestein in Nördlich Lägern schliesst den Abfall nicht nur heute, sondern auch in ferner Zukunft am besten ein, weil es sehr stabil ist. Die Erdoberfläche wird sich verändern, der Untergrund nicht: das Gestein mit dem Tiefenlager darin bleibt hier am besten geschützt. 3. In Nördlich Lägern ist der geeignete Bereich im Gestein am grössten. Deshalb ist die Nagra beim Bau des Lagers hier am flexibelsten.

Der Opalinuston ist als Wirtgestein für ein geologisches Tiefenlager prädestiniert. Er weist drei entscheidende Eigenschaften auf: 1. Er ist sehr dicht. 2. Sollte es zu Rissen im Opalinuston kommen, kann sich dieser selbst wieder abdichten. Er quillt nämlich auf, sobald er mit Wasser in Kontakt kommt. Dies wurde in zahlreichen Experimenten nachgewiesen. 3. Der Opalinuston bindet radioaktive Stoffe langfristig. Er enthält Plättchen mit einer negativen elektrischen Ladung. Dadurch bleiben die meist positiv geladenen Teilchen des radioaktiven Abfalls sozusagen kleben und verbreiten sich nicht weiter.

2015 sind wir, basierend auf einer dünnen Datenlage, davon ausgegangen, dass es in Nördlich Lägern bautechnische Nachteile geben könnte. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) beanstandete, diese Nachteile seien nicht ausreichend mit Daten untermauert. In der Folge haben wir alle drei Gebiete ausführlich untersucht. Fazit: In allen drei Regionen kann man das Tiefenlager sicher bauen. Aus heutiger Sicht war die damalige Bewertung der Nagra zu vorsichtig.

Die Gesamtkosten für die Stilllegung und Entsorgung betragen rund 23 Milliarden Franken. Davon fallen ca. 3.5 Milliarden Franken auf die Stilllegung der Kernkraftwerke und Zwischenlager. Die restlichen rund 20 Milliarden Franken kosten alle Arbeiten rund um das geologische Tiefenlager, wie beispielsweise Forschung, Zwischenlagerung, Bau und Betrieb.

Die Nagra ist dafür zuständig, auf wissenschaftlich-technischer Basis den sichersten Standort für das Tiefenlager vorzuschlagen. Die Diskussion über Abgeltungen und Kompensationen ist nicht Teil der Aufgabe der Nagra – das liegt in der Zuständigkeit der Abfallverursacher.

Die Anlage an der Oberfläche besteht aus einem Areal von gut 12 Hektaren. Dies entspricht rund 24 Fussballfeldern.

Mit den Verpackungsanlagen in der Gemeinde Würenlingen können wir von Synergien mit bestehenden Anlagen profitieren. Der Standort ist schon heute das Kompetenzzentrum für die Konditionierung und Verpackung von radioaktiven Abfällen. Auch Umweltaspekte kommen zum Tragen: Es muss weniger Wald gerodet und weniger Erde bewegt werden.

Nach Jahrzehnten der Forschung stehen wir vor einer neuen Phase im Jahrhundertprojekt Tiefenlager. Bis im Jahr 2024 werden wir die Rahmenbewilligungsgesuche erarbeiten. Diese werden anschliessend von den Behörden geprüft. Den Entscheid über die Bewilligung treffen Bundesrat und das Parlament sowie, im Fall eines fakultativen Referendums, das Schweizer Stimmvolk. Bis zum Start der ersten Bauarbeiten dauert es noch mindestens zehn Jahre.

Wie funktioniert ein Tiefenlager?

Warum Nördlich Lägern?

Der Weg zum Standortvorschlag

Fundierte Datengrundlage
Tiefbohrungen
Tiefbohrungen

In den letzten Jahren wurden die drei Standortgebiete Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost umfassend untersucht. Heute sind die Datenlage und das Bild des Untergrunds so gut, dass die Nagra den besten Standort bestimmen kann.

Opalinuston
Opalinuston

Der Opalinuston ist sehr dicht, kann Risse von selbst wieder abdichten und ist in der Lage, radioaktive Teilchen zu binden. Deshalb ist dieses Tongestein die wichtigste geologische Barriere des Tiefenlagers.

Neues über die Nagra
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Die Oberflächenanlage

Die Oberflächenanlage beim Haberstal

Die Oberflächenanlage zum Tiefenlager soll im Gebiet Haberstal in der Gemeinde Stadel gebaut werden. Diesen Standort hat die Nagra in Zusammenarbeit mit der Region und dem Kanton Zürich bestimmt.

Weitere Informationen
Standort der Verpackungsanlagen

Verpackungsanlagen beim Zwilag


Die Verpackungsanlagen werden beim Zwischenlager in Würenlingen gebaut. Dafür sprechen vor allem Synergien mit bereits bestehenden Anlagen und Umweltaspekte.

Nach dem Standortvorschlag

Wie geht es nun weiter?


Nach dem Standortvorschlag arbeiten wir die Rahmenbewilligungsgesuche aus und reichen diese voraussichtlich 2024 ein.
Anschliessend werden sie von den Behörden geprüft. Etwa 2029 entscheidet der Bundesrat über die Bewilligung und unterbreitet seinen Entscheid dem Parlament. Gegen diese Bewilligung kann das Referendum ergriffen werden. Der definitive Entscheid erfolgt voraussichtlich 2031.

Zeitplan bis ins Jahr 2125