Rund 35 Meter tief waren die vier Bohrungen, welche die Nagra zwischen November 2023 und März 2024 im Haberstal bei Stadel durchführte. Im Fokus der Felduntersuchungen lag der Baugrund sowie das Grundwasser.
Wer ein Gebäude bauen will, muss den Baugrund kennen. Die Bohrungen liefern erste grundlegende Informationen zum Baugrund im Haberstal. So konnte ermittelt werden, auf welcher Tiefe der Felsuntergrund beginnt und wie er beschaffen ist. Die gewonnenen Daten sind wichtig, um die späteren Untersuchungen vorzubereiten und die weitere Planung darauf abstützen zu können.
Das Hauptaugenmerk galt jedoch dem Grundwasser, das sich über der Felsoberfläche ansammeln oder fliessen kann. In drei von vier Bohrlöchern im Haberstal wurden keine Hinweise auf relevantes oberflächennahes Grundwasser gefunden. Die erbohrten Sedimentschichten über der Felsoberfläche sind sandig bis lehmig und wenig durchlässig für Wasser. Weiter Richtung Osten – Richtung Windlacherfeld – gehen die Sedimente in die aus den Kiesgruben bekannten Kiese über. Diese wurden in der Bohrung am Rand des Windlacherfelds erbohrt. Dort ist man auf wenig Grundwasser gestossen. Dieses Wasser stellt mutmasslich den Randbereich des bereits bekannten Grundwassers im Windlacherfeld dar. Um ein noch genaueres Bild der Grundwassersituation zu erhalten, wurden die Bohrlöcher zu sogenannten Grundwassermessstellen ausgebaut. Diese zeichnen über die nächsten Monate den ungestörten Grundwasserspiegel auf.
Bis im Haberstal tatsächlich Gebäude errichtet werden, dauert es aber noch. Der nächste Meilenstein im Jahrhundertprojekt Tiefenlager ist die Einreichung des Rahmenbewilligungsgesuchs bei den Bundesbehörden im November dieses Jahres. Erst in einem nächsten Schritt folgt die Baubewilligung.