Man kennt das Bild in der Region Nördlich Lägern bereits gut: Ein Bohrgerät – mal grösser, mal kleiner – steht auf einem Feld und arbeitet sich langsam aber stetig in den Untergrund vor. Nur mit einem genauen Bild des Untergrunds lässt sich ein sicheres Tiefenlager bauen. Nach den über einen Kilometer langen Tiefbohrungen, den mehreren hundert Meter tiefen Quartärbohrungen werden nun vier kurze Kernbohrungen im Haberstal durchgeführt. Mit den maximal 30 Meter tiefen Bohrungen sollen vor Ort der Baugrund sowie das Grundwasser untersucht werden.
Bei Kernbohrungen werden auf der ganzen Länge des Bohrlochs Proben des Untergrunds, sogenannte Bohrkerne, entnommen. Dabei durchdringt die Maschine Lockergesteinsschichten und gelangt bis zum Übergang zum darunterliegenden Fels.
Die Nagra will herausfinden, ob es im Haberstal Grundwasser gibt. Falls es Grundwasser gibt, soll geklärt werden, wo die grundwasserführende Schicht liegt und wie dick und wie durchlässig sie ist. Für die längerfristige Überwachung der Grundwasserspiegel werden die Bohrlöcher im Anschluss zu sogenannten Grundwassermessstellen ausgebaut, welche den Grundwasserspiegel aufzeichnen. An der Oberfläche wird von den Messstellen nur ein Schachtdeckel mit ungefähr 30 cm Durchmesser zu sehen sein.
Die Vorbereitungsarbeiten beginnen am 6. November, ab dem 13. November wird gebohrt. Voraussichtlich im Januar 2024 sind die Arbeiten abgeschlossen. Alle Bohrungen finden auf bestehenden Landwirtschaftswegen im Haberstal statt. Deshalb müssen Wegabschnitte zeitweise gesperrt werden – Umleitungen sind jeweils signalisiert. Die Bohrungen sind von den kantonalen Behörden bewilligt, mit den Pächtern und Grundstückseignern abgesprochen und werden durch ein externes Geologiebüro begleitet.
Weitere Informationen zu den Feldarbeiten im Haberstal: