NAGRA Medienkonferenz Standortgebiet

Nagra schlägt «Nördlich Lägern» als Standort vor


Nördlich Lägern ist der sicherste Standort für ein Tiefenlager: Dort schliesst das Gestein im Untergrund den radioaktiven Abfall langfristig am besten ein. Dies zeigen die Untersuchungen der Nagra. Der Standortvorschlag ist ein wichtiger Meilenstein für das Jahrhundertprojekt Tiefenlager.

Seite teilen

Der Standortvorschlag der Nagra wurde mit Spannung erwartet. Bereits am Samstag wurde offiziell kommuniziert: Nördlich Lägern ist der Standort mit den grössten Sicherheitsreserven. Heute Montag präsentierte Nagra-CEO Matthias Braun den Standortvorschlag vor den Medien in Bern im Detail. Der Vorschlag basiert auf rein wissenschaftlichen Kriterien und jahrzehntelanger Forschung.

«Die Geologie hat gesprochen»: Nagra-CEO Matthias Braun an der Pressekonferenz in Bern.

Zwei Kantone, ein Jahrhundertprojekt


Das Gebiet Nördlich Lägern liegt im Zürcher Unterland in der Nordschweiz. Der Eingang zum Tiefenlager, die sogenannte Oberflächenanlage, soll im Gebiet «Haberstal» in der Zürcher Gemeinde Stadel gebaut werden. Die Verpackungsanlagen plant die Nagra beim bereits bestehenden Zwischenlager (Zwilag) im aargauischen Würenlingen.

«Das Herzstück des Tiefenlagers ist der Opalinuston», sagte Nagra-CEO Matthias Braun vor den Medien. Darin wird das Lager gebaut. Das unscheinbare Gestein ist 175 Millionen Jahre alt und wurde von der Nagra genau untersucht. Die Kenntnis der gesamten Geschichte dieses Gesteins über die letzten 175 Millionen Jahre “erlaubt robuste Prognosen, auch in die ferne Zukunft”, so Braun weiter. In allen drei Standortgebieten hat es eine Schicht dieses Opalinustons, die sich für den Bau eines Tiefenlagers eignen würde. Die grössten Sicherheitsreserven gebe es aber in Nördlich Lägern.

Nagra-CEO Matthias Braun: Darum ist Nördlich Lägern der sicherste Standort

Die Geologie entscheidet


ExpertInnen weltweit sind sich einig: Ein geologisches Tiefenlager ist langfristig die sicherste Variante für die Entsorgung radioaktiver Abfälle. Deshalb wurde diese Lösung in der Schweiz im Gesetz verankert. Das Standortwahlverfahren legt den Schwerpunkt auf sicherheitstechnische Kriterien: Die Sicherheit von Mensch und Umwelt hat bei der Standortsuche oberste Priorität. Deshalb entscheidet die Geologie über den Standort des Tiefenlagers.

Umfangreiche Untersuchungen haben gezeigt: Die Qualität des Gesteins ist in Nördlich Lägern am höchsten, es schliesst den radioaktiven Abfall am besten ein – heute und in ferner Zukunft. Während sich die Landschaft an der Erdoberfläche verändert, bleibt das Tiefenlager im Untergrund in Nördlich Lägern am besten geschützt, weil das Gestein dort am stabilsten ist. Zudem ist der geeignete Bereich im Untergrund von Nördlich Lägern am grössten – und damit auch die Flexibilität beim Bau des Lagers.

Die Nagra erarbeitet nun bis voraussichtlich 2024 die Rahmenbewilligungsgesuche, die beim Bund eingereicht werden. Anschliessend prüfen Behörden und Expertengremien die Gesuche, bevor der Bundesrat und das Parlament darüber entscheiden. Kommt ein Referendum zustande, hat das Schweizer Stimmvolk das letzte Wort. Bis die ersten Abfälle eingelagert werden, dauert es noch rund dreissig Jahre.

Mit untenstehendem Link finden Medienschaffende alle relevanten Inhalte rund um den Standortvorschlag der Nagra sowie die Kontakte zur Medienstelle.

Ähnliche Beiträge
Nagra News März 2023
29.03.2023 #Jahrhundertprojekt #Lösung #Menschen
Nagra News März 2023

Warum Nördlich Lägern? Die 13 Kriterien • Was ist eine Rahmenbewilligung • Interview mit Hanspeter Lienhart

Warum Nördlich Lägern? Die 13 Kriterien
22.03.2023 #Jahrhundertprojekt #Lösung
Warum Nördlich Lägern? Die 13 Kriterien

Der Standortvorschlag der Nagra basiert auf 13 Kriterien. Wir stellen sie vor – Nagra-CEO Matthias Braun ordnet ein.

Was ist eine Rahmenbewilligung?
22.03.2023 #Lösung
Was ist eine Rahmenbewilligung?

Für das geplante geologische Tiefenlager in Nördlich Lägern muss die Nagra ein sogenanntes Rahmenbewilligungsgesuch (RBG) bei den Bundesbehörden einreichen. Doch was ist dieses RBG überhaupt?