Start der Bauarbeiten in Marthalen


Die Nagra hat Anfang Juli mit den Bauarbeiten für das Verkehrskonzept zur Tiefbohrung Marthalen begonnen. Nach Abschluss der Bauarbeiten beginnt der Bau des Bohrplatzes. Bohrstart ist voraussichtlich Ende 2019.

Anfang Juli sind an der Chinzenstrass und der Radstrass in Marthalen planmässig die Baumaschinen aufgefahren – das vom UVEK bewilligte Verkehrskonzept wird umgesetzt. Entstanden ist es unter Mitwirkung der betroffenen Gemeinden sowie der Sekundarschule Kreis Marthalen. Dank dem Verkehrskonzept können die Bedürfnisse aller Betroffenen berücksichtigt werden. Die Lastwagen fahren über die wenig befahrene Chinzenstrass zum Bohrplatz. So werden das LKW-Fahrverbot in Marthalen berücksichtigt und die Emissionen für die Bevölkerung minimiert. Damit die Chinzenstrass für Lastwagen befahrbar ist, wird der Kiesweg temporär befestigt. Da das Kreuzen auf dem steilen Strassenabschnitt nicht möglich ist, wird eine Lichtsignalanlage installiert.

Weil viele Schulkinder via Radstrass zur Schule fahren, erhält sie ab Marthalen bis Höhe Bohrplatz auf etwa 500 Metern beidseitig Radstreifen, wozu die Strasse um 3.5 Meter verbreitert werden muss. «Die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler ist diesen Extraaufwand wert», meint Philip Birkhäuser, Ressortleiter Zusammenarbeit der Nagra, welcher die Erarbeitung des Verkehrskonzepts intensiv betreut hat.

Die Nagra führt in allen drei potenziellen Standortregionen Tiefbohrungen durch. In Marthalen wird nicht vor November 2019 gebohrt. Die Bohrungen sollen das geologische Gesamtbild der Regionen vervollständigen. Auf dieser wissenschaftlichen Grundlage wird der sicherste Standort für ein Tiefenlager bestimmt. Untersucht werden mit den Bohrungen unter anderem die Mächtigkeit, die Dichtigkeit und die Zusammensetzung des Wirtgesteins Opalinuston, in dem das Tiefenlager dereinst gebaut werden soll.