Erste Tiefbohrung in Jura Ost


Die Nagra bohrt ab 2020 in der Gemeinde Bözberg in der Standortregion Jura Ost. In der Region Nördlich Lägern bohrt die Nagra bereits seit April. Die erste Bohrung in Zürich Nordost startet in den nächsten Tagen. Die Bohrungen sollen das Bild des Untergrunds vervollständigen und so die Wahl des sichersten Standorts für ein Tiefenlager ermöglichen.

Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle Nagra bohrt ab Frühjahr 2020 in Bözberg. Der Bohrplatz wird noch dieses Jahr gebaut und befindet sich «Im Grabe» bei Ursprung. Die Bohrungen sollen das geologische Gesamtbild der potenziellen Standortregionen vervollständigen. Auf dieser wissenschaftlichen Grundlage wird der sicherste Standort für ein Tiefenlager bestimmt. Untersucht werden mit den Bohrungen unter anderem die Mächtigkeit, die Dichtigkeit und die Zusammensetzung des Wirtgesteins Opalinuston, in dem das Tiefenlager dereinst gebaut werden soll. Die Standortwahl erfolgt gemäss dem Sachplanverfahren geologische Tiefenlager und wird vom Bund geführt.

Die Nagra hat insgesamt 23 Gesuche für Tiefbohrungen eingereicht. Bisher liegen 9 rechtskräftige Bewilligungen vor. Wie viele Bohrungen tatsächlich durchgeführt werden müssen, um das geologische Gesamtbild zu vervollständigen, hängt von den Ergebnissen ab. Es ist nicht geplant, alle 23 Bohrungen durchzuführen. Die Nagra hat eine Hotline für Fragen und Anliegen von Anwohnern und anderen Interessierten eingerichtet. Die Hotline ist gratis und 24/7 in Betrieb (0800 437 333). Bei jedem Bohrplatz gibt es einen Besucherpavillon und öffentliche Besuchstage.

Weitere Auskünfte: Felix Glauser, stv. Leiter Medienstelle Nagra: 056 437 12 26 medien@nagra.ch

Gemäss Schweizer Kernenergiegesetz sind die Verursacher radioaktiver Abfälle für eine sichere Entsorgung verantwortlich. 1972 haben die Kernkraftwerk-Betreiber und der Bund dafür die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) gegründet. Sie hat ihren Sitz in Wettingen (AG). Die Nagra ist das technische Kompetenzzentrum der Schweiz für die Entsorgung radioaktiver Abfälle in geologischen Tiefenlagern.

120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich täglich für diese wichtige Aufgabe ein – aus Verantwortung für den langfristigen Schutz von Mensch und Umwelt. Umfassende Forschungsprogramme in zwei Schweizer Felslabors und eine intensive internationale Zusammenarbeit sichern die Kompetenz.