Ergänzende Messungen der Erdanziehung im Raum Nordostschweiz und Süddeutschland


Die ETH Zürich plant im Auftrag der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) ergänzende Messungen der Erdanziehung in der Nordostschweiz und im angrenzenden Süddeutschland. Ziel dieser Messungen ist die Ergänzung der bestehenden Datenbasis.

Das Grundlagennetz der Schweizerischen Schweredaten wurde von der Schweizerischen Geophysikalischen Kommission und der Swisstopo erhoben. Die Süddeutschen Schweredaten sind beim Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung in Stuttgart erhältlich. Verschiedene Gebiete in der Schweiz und im angrenzenden Ausland weisen eine unterschiedliche Messpunktdichte auf. Zur Ergänzung des Datensatzes sind daher Messungen in den Kantonen Zürich, Schaffhausen und Thurgau sowie in den Landkreisen Waldshut, Konstanz und der Gemeinde Schluchsee geplant.

Gravimetrische Messungen (Messungen der Erdanziehung) können Informationen über den Aufbau des Untergrunds liefern. Zum Beispiel zu heute wieder aufgefüllten Erosionsrinnen ehemaliger Gletscher oder zum Verlauf von Trögen im tiefen Untergrund aus den Erdzeitzeitaltern des Perms und des Karbons, die das kristalline Grundgebirge in der Nordschweiz durchziehen können.

Vorgesehen sind punktuelle Messungen mit sogenannten Gravimetern. Ein Gravimeter ist ein kleines tragbares Messgerät, das eine Änderung der Erdanziehung an der Erdoberfläche anzeigt. Die für die Datenanalyse erforderliche Messposition wird mit GPS-Empfängern gemessen.

Die ETH Zürich wird in den nächsten Wochen die Messungen durchführen. Es handelt sich um passive Messungen des natürlichen Gravitationsfeldes ohne Eingriffe in die Umwelt. Die Messung an einem Messpunkt dauert ca. ein halbe Stunde und verursacht keine Emissionen.