30 Jahre Nagra-Felslabor Grimsel – Ausstellung «Untertageforschung weltweit»


Seit 1984 forscht die Nagra gemeinsam mit internationalen Partnern im Grimselgebiet untertage zur Entsorgung radioaktiver Abfälle.

Mit einer eindrücklichen Ausstellung «Untertageforschung weltweit» feiert das Felslabor Grimsel sein 30-Jahre-Jubiläum. In 16 grossformatigen Darstellungen geben Forschungspartner aus aller Welt Einblick in ihr eigenes Forschungslabor. Die Ausstellung wird am 12. Juni anlässlich des internationalen ISCO-Meetings eröffnet und kann künftig im Rahmen der regulären Führungen für die Öffentlichkeit besichtigt werden.

1730 Meter über dem Meer, auf halber Höhe der Grimselpassstrasse, an der Gerstenegg führt der Zugangsstollen der Kraftwerke Oberhasli (KWO) in das Felsinnere. Nach ca. 1 Kilometer erreicht man das Forschungslabor der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra). Seit 30 Jahren forschen dort Wissenschaftler aus aller Welt zu vielfältigen Themen rund um die Entsorgung radioaktiver Abfälle.

Am Donnerstag, 12. Juni, eröffnet die Nagra im Rahmen des internationalen ISCO-Meetings im Felslabor Grimsel die Ausstellung «Untertageforschung weltweit». 16 grossformatige Darstellungen stellen die Forschungsstätten von acht Organisationen in Verbindung zueinander und gewähren Einblick in die «Untertageforschung weltweit».

Im Felslabor Grimsel beteiligen sich 19 Organisationen und Forschungsinstitute aus zwölf Nationen sowie die Europäische Union an den Forschungsprojekten. «In aktuell mehr als zehn Langzeitprojekten arbeiten wir eng mit renommierten Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland zusammen», sagt Dr. Ingo Blechschmidt, Ressortleiter des Felslabors. Neben der ausgezeichneten Infrastruktur bieten besonders die geologischen Verhältnisse im Felslabor Grimsel – Wechsel zwischen tektonisch stark überprägten und homogen ausgebildeten Bereichen – ideale Forschungsbedingungen. «Das Felslabor Grimsel ist das einzige Untertagelabor weltweit, in dem man unter kontrollierten Bedingungen Transportversuche mit Radionukliden in geklüftetem Gestein durchführen kann», sagt Blechschmidt.

Die Partner schätzen nicht nur die idealen Forschungsbedingungen, sondern auch die gute Zusammenarbeit im Felslabor Grimsel. Dr. Hiroyuki Umeki, Bereichsleiter Forschung und Entwicklung für die geologische Entsorgung / Abteilung der japanischen Atomenergieagentur (JAEA), sagt: «Unsere Beteiligung an den bahnbrechenden Experimenten im Felslabor Grimsel in den vergangenen 25 Jahren waren sehr hilfreich für unsere Aktivitäten in Japan. Wir schätzen die offene und angenehme Zusammenarbeit mit der Nagra und dem Felslabor Grimsel sehr».

Die Ausstellung wird im Rahmen des ISCO-Meetings eröffnet und die internationalen Partnerorganisationen präsentieren ihr Untertagelabor mit eindrücklichen Bildern und einem informativen Text.

Programm
10.30 Uhr Treffpunkt Gerstenegg und Einfahrt in den Stollen, 11 Uhr Eröffnung Ausstellung, ab 12 Uhr Apéro riche, ab 12.30 Uhr Ausfahrt aus dem Stollen.


Gemäss Schweizer Kernenergiegesetz sind die Verursacher radioaktiver Abfälle für eine sichere Entsorgung verantwortlich. 1972 haben der Bund und die Kernkraftwerk-Betreiber dafür die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) gegründet. Sie hat ihren Sitz in Wettingen (AG). Die Nagra ist das technische Kompetenzzentrum der Schweiz für die Entsorgung radioaktiver Abfälle in geologischen Tiefenlagern.
100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich täglich für diese wichtige Aufgabe ein – aus Verantwortung für den langfristigen Schutz von Mensch und Umwelt. Umfassende Forschungsprogramme in zwei Schweizer Felslabors und eine intensive internationale Zusammenarbeit sichern die Kompetenz.