Arbeitsbericht NAB 22-26

Ergänzung Schwachbebennetz in der Nordschweiz: Installation Bohrlochseismometer Bülach1-1

Im Hinblick auf die seismische Gefährdungsanalyse für das Tiefenlager sollen Daten zur seismischen Bodenunruhe erhoben werden. Erdbebenbedingte Erschütterungen werden im Allgemeinen mit zunehmender Tiefe abgeschwächt, was zu einer tieferen seismischen Gefährdung im Untergrund führt. Dieser Effekt kann mit Hilfe einer empirischen Transfer-Funktion (ETF) quantifiziert werden, womit sich Oberflächenmessungen in die Tiefe trans­ferieren lassen.

Die ETF kann anhand von Bohrlochmessungen bestimmt werden. Essenziell für dieses Vorgehen sind seismologische Messstationen an der Oberfläche und im Untergrund, zum Beispiel in einem Bohr­loch. Exem­pla­risch soll dafür auf Messungen im Wirtgestein zurückgegriffen werden, und dafür ein Bohrloch­seis­mo­meter auf Tiefe Opalinuston im fertiggestellten Bohrloch BUL1-1 installiert werden. Ziel war die Installation eines Breitbandsensors in ca. 950 m Tiefe. Der Ober­flächen­sensor wurde in einem ge­eigneten Schacht ausserhalb des Bohrkellers installiert.

Für die Datensicherung wurden die beiden neuen seismischen Stationen in das Schwachbebennetz der Nagra und damit auch in das grössere Netzwerk des Schweizerischen Erd­beben­­dienstes (SED) integriert und ein automatischer Datentransfer sichergestellt.

Zusätzlich wurde angestrebt, im seismischen Sensor auch ein Temperatursensor zu integrieren. Dieser kann für die Bestimmung der ungestörten Gesteinstemperatur im Opalinuston ge­nutzt werden und ergänzt die bisherigen Temperatur-Logs.