Generalversammlung der Nagra vom 23. Juni 2009 in Bern


Im Zentrum des Rückblicks auf ein ereignisreiches Geschäftsjahr 2008 standen die Genehmigung des Sachplanes geologische Tiefenlager durch den Bundesrat und der Vorschlag von sechs Standortgebieten durch die Nagra. Die Generalversammlung unter der Leitung des Präsidenten Ständerat Pankraz Freitag genehmigte zudem die Jahresrechnung 2008.

Das Jahr 2008 hat bei der Entsorgung der radioaktiven Abfälle der Schweiz weitere wichtige Weichenstellungen gebracht. Bereits mit der behördlichen Genehmigung des Entsorgungsnachweises im Jahr 2006 wurde definitiv geklärt, wie die Abfälle langfristig sicher – ohne Gefahr für Mensch und Umwelt – in geologischen Tiefenlagern entsorgt werden können.

Das Verfahren zur Standortwahl wurde vom Bundesrat mit der Genehmigung des Sachplans geologische Tiefenlager am 2. April 2008 festgelegt. Unter Leitung des Bundesamts für Energie (BFE) werden in drei Etappen die Standorte für die Tiefenlager für hochaktive und schwach- und mittelaktive Abfälle bestimmt. Das Verfahren wird in rund 10 Jahren mit der Erteilung einer Rahmenbewilligung für einen Lagerstandort abgeschlossen, die dem fakultativen nationalen Referendum untersteht. Am Schluss entscheidet somit der Schweizer Souverän.

Die Nagra hat im Oktober 2008 dem BFE zu Beginn der ersten Etappe nach den Vorgaben des Sachplans sechs geologische Standortgebiete vorgeschlagen. Diese werden nun von den Sicherheitsbehörden, insbesondere dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI), überprüft. Gleichzeitig wird eine intensive Zusammenarbeit mit den betroffenen Kantonen und Gemeinden durch das federführende BFE aufgebaut.

«Die Realisierung einer wichtigen nationalen Umweltschutzaufgabe ist zielorientiert in Angriff genommen worden», betonte der Präsident der Nagra, Ständerat Pankraz Freitag (GL). «Die Nagra leistet als Partner in diesem Verfahren einen wissenschaftlich fundierten Beitrag zur sicheren Entsorgung.» Pankraz Freitag würdigte zudem den aus der Verwaltung ausscheidenden Hans Issler, welcher über 30 Jahre lang die Geschicke der Nagra mitgestaltete und 20 Jahre als Präsident leitete.

Die Generalversammlung genehmigte die Jahresrechnung 2008. Sie weist einen Umsatz von 37,0 Mio. Franken aus. Nach Abzug der Erträge aus Dienstleistungen für Dritte und diverser Forschungsbeiträge verbleiben 32,0 Mio. Franken zu Lasten der Genossenschafter.