Nagra hat Tiefbohrung in Trüllikon gestartet


Die Nagra bohrt seit heute in Trüllikon. Dabei handelt es sich um die zweite Tiefbohrung einer ganzen Serie. Die Bohrungen sollen das Bild des Untergrunds vervollständigen.

Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle Nagra startete heute mit der zweiten Tiefbohrung in Trüllikon. Es ist die zweite einer ganzen Reihe von Bohrungen. Diese sollen das geologische Gesamtbild der potenziellen Standortregionen Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost vervollständigen. Auf dieser wissenschaftlichen Grundlage wird der sicherste Standort für ein Tiefenlager bestimmt. Die Standortwahl wird vom Bund geführt. Die Nagra untersucht mit den Bohrungen unter anderem die Mächtigkeit, die Dichtigkeit und die Zusammensetzung des Wirtgesteins Opalinuston, in dem das Tiefenlager dereinst gebaut werden soll.

Gebohrt wird während rund sechs bis neun Monaten, aus technischen Gründen rund um die Uhr. Die Nagra hat eine Hotline für Fragen und Anliegen von Anwohnern und anderen Interessierten eingerichtet. Die Hotline ist gratis und 24/7 in Betrieb (0800 437 333). Bei jedem Bohrplatz gibt es einen Besucherpavillon und öffentliche Besuchstage.

Die Nagra hat insgesamt 23 Gesuche für Tiefbohrungen eingereicht. Wie viele Bohrungen tatsächlich durchgeführt werden müssen, um das geologische Gesamtbild zu vervollständigen, hängt von den Ergebnissen ab. Es ist nicht geplant, alle 23 Bohrungen durchzuführen. Die dritte Tiefbohrung wird in Marthalen, im Standortgebiet Zürich Nordost, durchgeführt, die vierte in Bözberg, im Standortgebiet Jura Ost.

Weitere Auskünfte: Patrick Studer, Leiter Medienstelle: medien@nagra.ch oder Tel. 076 579 36 50.

Gemäss Schweizer Kernenergiegesetz sind die Verursacher radioaktiver Abfälle für eine sichere Entsorgung verantwortlich. 1972 haben die Kernkraftwerk-Betreiber und der Bund dafür die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) gegründet. Sie hat ihren Sitz in Wettingen (AG). Die Nagra ist das technische Kompetenzzentrum der Schweiz für die Entsorgung radioaktiver Abfälle in geologischen Tiefenlagern.

120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich täglich für diese wichtige Aufgabe ein – aus Verantwortung für den langfristigen Schutz von Mensch und Umwelt. Umfassende Forschungsprogramme in zwei Schweizer Felslabors und eine intensive internationale Zusammenarbeit sichern die Kompetenz.