Menge radioaktiver Abfälle
Hochaktive Abfälle
Im Verlauf der Betriebsdauer der Schweizer Kernkraftwerke fallen insgesamt rund 1500 Kubikmeter hochaktive Abfälle an. Das Volumen entspricht dem Szenario von einem 60-jährigen Betrieb der Kernkraftwerke Beznau, Gösgen und Leibstadt sowie 47 Jahre Leistungsbetrieb des Kraftwerks Mühleberg. Die hochaktiven Abfälle setzen sich aus rund 1400 Kubikmetern abgebrannten Brennelementen und rund 100 Kubikmetern hochaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung zusammen.
Für die Entsorgung in einem geologischen Tiefenlager werden die abgebrannten Brennelemente und der hochaktive Abfall aus der Wiederaufbereitung später in Endlagerbehälter verpackt. Mit rund 9300 Kubikmetern entspricht das verpackte Volumen etwa der Grösse von acht Einfamilienhäusern.
Schwach- und mittelaktive Abfälle
Der grösste Anteil entfällt mit rund 56 000 Kubikmetern auf schwach- und mittelaktive Abfälle (inkl. Endlagerbehälter). Rund die Hälfte davon sind Abfälle, die beim Rückbau von Kernkraftwerken anfallen. Weitere rund 16 000 Kubikmeter entstehen im Bereich Medizin, Industrie und Forschung (MIF-Abfälle).
Die Nagra erfasst alle Abfälle
Die Nagra führt ein zentrales Inventar: Im Verzeichnis ISRAM (Informationssystem für radioaktive Materialien) erfasst sie systematisch die Menge sowie die chemischen und physikalischen Eigenschaften der bereits bestehenden Abfälle. Dokumentiert sind die radioaktiven Abfälle, die in Kernkraftwerken anfallen und in den Zwischenlagern aufbewahrt werden, ebenso wie die Abfälle aus Medizin, Industrie und Forschung.
Zudem gibt es auch MIRAM, das modellhafte Inventar für Abfälle, die bereits vorhanden sind und künftig anfallen. Es basiert auf ISRAM. Die Nagra muss schon heute wissen, wie viele Abfälle dereinst in einem Tiefenlager entsorgt werden und was für Eigenschaften diese haben. So kann sie das Tiefenlager ausreichend gross projektieren und fundierte Daten für Sicherheitsanalysen bereitstellen.
Das Gesamtvolumen von rund 83 000 Kubikmetern endlagerfähig verpackter Abfälle (schwach- und mittelaktive sowie hochaktive Abfälle) ist kleiner als der historische Teil der Zürcher Bahnhofshalle im Bild. Foto: © Comet Photoshopping, Dieter Enz
Abfallmenge heute
Bis ein geologisches Tiefenlager gebaut ist, verfügt die Schweiz über genügend Zwischenlagerkapazität für sämtliche radioaktiven Abfälle aus dem Betrieb und der Stilllegung der fünf Kernkraftwerke. Auch für die Abfälle aus Medizin, Industrie und Forschung besteht ausreichend Zwischenlagerkapazität.
Bei den Kernkraftwerken | 3131 |
In den Lagerhallen der Zwilag AG (ZWILAG) | 2941 |
Im Bundeszwischenlager (Abfälle aus Medizin, Industrie und Forschung) |
1625 |