Bisherige Untersuchungen des Untergrunds in den Regionen


Der Untergrund in der Nordschweiz ist gut erforscht. Zum Gesamtbild tragen Bohrungen und Seismik-Messungen massgeblich bei.

Wo der am besten geeignete Standort für ein Tiefenlager liegt, hängt von der Geologie ab, also von den Gesteinsschichten.

Wissenschaftler begutachten eine Gesteinsprobe aus dem Untergrund.

Um das Gesamtbild des Untergrunds in der Nordschweiz zu vervollständigen, hat die Nagra die bereits bestehenden Kenntnisse mit weiteren Untersuchungen ergänzt. Dazu zählen Seismik-Messungen, Quartäruntersuchungen, Tiefbohrungen und hochpräzise Höhenmessungen. Zudem werden sehr schwache Erdbeben aufgezeichnet und ausgewertet.

Seismik-Messungen der Nagra in der Nähe des Kernkraftwerks Gösgen. Foto: Beat Müller
Quartärbohrung der Nagra in Untersiggenthal.

Weiterführende Informationen:

 

Messnetz für satellitengestützte Höhenmessungen

Die Nagra betreibt ein Messnetz für hochpräzise Höhenmessungen mit Hilfe von Navigationssatelliten. Damit kann sie kleinste Bewegungen im geologischen Untergrund der Nordschweiz von weniger als einem Millimeter pro Jahr bestimmen. Die Daten zu den Bewegungen im Untergrund werden während mehrerer Jahre erhoben. Damit lassen sich geologische Modelle und Prognosen für die Langzeitsicherheit eines künftigen Tiefenlagers verfeinern.

Messstation für satellitengestützte Höhenmessungen in Seltisberg, Kanton Basel-Landschaft.

Messnetz für schwache Erdbeben

Der Schweizerische Erdbebendienst (SED) unterhält im Auftrag der Nagra ein seismisches Überwachungsnetz für Schwachbeben. Damit werden auch die Tiefbohrungen der Nagra überwacht. Die Messgeräte (Seismometer) wurden in abgelegenen Gebieten installiert, um den Einfluss durch die Zivilisation so gering wie möglich zu halten. So können schwache, für den Menschen nicht spürbare Beben aufgezeichnet und deren Tiefenlage bestimmt werden. Genaue Kenntnisse der Erdbebensituation einer Region sind bei der Beurteilung der Langzeitsicherheit eines geologischen Tiefenlagers von Bedeutung. Durch die Auswertung der Erdbeben können aktive Störungszonen entdeckt und lokalisiert werden.

Messstation des Schwachbebennetzes in Böbikon (Kanton Aargau), die vom Schweizerischen Erdbebendienst eingerichtet wurde. Foto: Beat Müller