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Wie geht’s weiter in Nördlich Lägern?


Das Tiefenlager in Nördlich Lägern: Gerade zur unmittelbaren Zukunft sind viele Fragen aufgetaucht. Hier werden die drängendsten Fragen beantwortet, zudem nimmt Nagra-CEO Matthias Braun Stellung zu den häufigsten Fragen nach dem Standortvorschlag.

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Viele Fragen tun sich auf, nachdem bekannt wurde, dass die Nagra die Region Nördlich Lägern als Standort für das Tiefenlager vorschlägt. Die Nagra nimmt die Anliegen ernst und gerne auch vor Ort entgegen. Sie betreibt einen Infopavillon in Windlach als Ort der Begegnung. Auch unter www.nagra.ch werden Informationen transparent vermittelt.

Baubeginn erst in rund zehn Jahren

Der wichtigste Punkt vorneweg: In den nächsten Wochen und Monaten fahren keine Bagger auf – bis zum Bau vergeht noch einige Zeit. Es ist geplant, dass die ersten Bauarbeiten im Jahr 2031 starten.

Der Nagra ist bewusst, dass sich viele Menschen eine unmittelbare Antwort auf ihre Frage wünschen. Wo immer das möglich ist, geben wir gerne Auskunft. Wir verweisen dabei auf unseren Infopavillon und die Hotline. Wir sind vor Ort und gerne für Sie da. Viele Punkte sind aber noch offen, und das aus gutem Grund: Wir möchten in diesen Bereichen eine möglichst breit abgestützte Lösung erarbeiten. Das ist nur im Zusammenspiel mit Stadel und den umliegenden Gemeinden möglich. Beispiele für solche offenen Punkte: Wie kann Stadel am besten vom Verkehr entlastet werden, der mit ersten Bauarbeiten in frühestens zehn Jahren anfällt? Wohin soll das Aushubmaterial? Oder: Wie soll die Transportroute von Würenlingen her dereinst verlaufen?

Für all diese Fragen bleibt jetzt noch genügend Zeit. Gefragt sind Ideen, Inputs und auch konstruktive Kritik. Wir von der Nagra sind offen dafür. Besuchen Sie uns, schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an. Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen.

Nagra-CEO Matthias Braun im Interview

"In den nächsten zehn Jahren wird noch gar nichts gebaut"


Nagra-CEO Matthias Braun zu den häufigsten Fragen.

Nach dem Standortvorschlag sind nun einige Fragen offen in der Region Nördlich Lägern. Können Sie das nachvollziehen?
Matthias Braun: Ich habe volles Verständnis für alle Fragen der Bewohnerinnen und Bewohner der Region. Ich hätte auch Fragen, käme ein so grosses Projekt in meine Nachbarschaft. Diese Fragen wollen wir über die nächsten Jahre mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Region klären, unter anderem im Infopavillon, der ab diesem Samstag (17. September, Anmerkung der Redaktion) auf dem Bohrplatz in Stadel-2 stehen wird.

Wann starten die Bauarbeiten für das Tiefenlager?
In den nächsten zehn Jahren wird noch gar nichts gebaut. In den nächsten zehn Jahren planen wir, und vor allem führen wir den Dialog mit der Region, um gute Lösungen für die Bauphase zu finden.

Steht bereits fest, wo der Verkehr zum Tiefenlager durchgeht?
Man kann noch sehr wenig zum Verkehr zum Tiefenlager sagen. Ganz einfach, weil wir nicht mit einem fertigen Konzept kommen, sondern dieses Konzept mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Region entwickeln wollen. Wir wollen das beste Projekt für möglichst viele – für uns natürlich, für die Bewohnerinnen und Bewohner, für alle.

Wie positioniert sich die Nagra zu den Abgeltungen und Entschädigungen für die Region?
Wir müssen Abgeltungen und Entschädigungen auseinanderhalten. Abgeltungen fallen nicht unter das Mandat der Nagra. Die Nagra ist die wissenschaftliche und technische Organisation, die jetzt den Standortvorschlag gemacht hat und die weiter das Tiefenlager plant. Fallen in der Bauphase Schäden an, werden die selbstverständlich entschädigt. Das ist auch gesetzlich so geregelt.

Wie viele GrundbesitzerInnen sind vom Tiefenlager unmittelbar betroffen?
Es gibt ein paar wenige Grundbesitzerinnen und Grundbesitzer, die wirklich schwer betroffen sind. Es gibt viele mehr, die weniger betroffen sind. Im Gesamten sind es etwa 18 Grundbesitzerinnen und Grundbesitzer, welche betroffen sind.

Müssen sie Enteignungen befürchten?
Wir wollen sicher keine Enteignungen. Wir stehen dafür, dass wir faire und nachhaltige Lösungen mit allen finden.

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