Jura Ost DE
Die Schweiz hat radioaktive Abfälle, die sie langfristig sicher entsorgen wird. Der Schutz von Mensch undUmwelt hat dabei oberste Priorität. Ein geeignetes Entsorgungskonzept muss vielen verschiedenen Anforderungengenügen. Weltweit wurden seit den 1950er-Jahren zahlreiche Entsorgungskonzepte geprüft undbeurteilt und internationale Organisationen haben Grundsätze erarbeitet. Diese Broschüre informiertüber die grundsätzlichen Überlegungen, warum in der Schweiz die Entsorgung aller radioaktiven Abfälle ingeologischen Tiefenlagern vorgesehen ist.
Tiefbohrungen erlauben einen direkten Einblick in den geologischen Untergrund und dessen Aufbau. Seit 2019 untersucht die Nagra die Gesteinsschichten in den potenziellen Standortgebieten für ein geologisches Tiefenlager Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost. Die Tiefbohrkampagne ist abgeschlossen.
Die Nagra ergänzt mit der Tiefbohrung Bachs-1 den Kenntnisstand im Standortgebiet Nördlich Lägern. Der Untergrund im östlichen Teil dieses Standortgebiets unterscheidet sich vom westlichen. In beiden Teilbereichen führt die Nagra zwei Bohrungen durch. Mit der Bohrung in Bachs will sie nun die Resultate der ersten Bohrung Bülach im westlichen Teilgebiet überprüfen und bestätigen.
Atommüll muss bis zu einer Million Jahre gelagert werden, bis er nicht mehr gefährlich ist. Kann es überhaupt eine sichere Lösung geben für diese enorme Zeitspanne? Ja, sind die Forscherinnen und Forscher der Nagra überzeugt. Sie setzen auf die Geologie und darauf, dass die Zeit tief im Untergrund quasi stillsteht.
Die Schweiz hat eine überschaubare Menge an radioaktiven Abfällen. Die bereits vorhandene und zukünftige Menge würde den historischen Teil der Zürcher Bahnhofshalle zu zwei Dritteln füllen.
Die Suche nach dem am besten geeigneten Standort für ein Lager wird in einem Sachplanverfahren des Bundes geregelt. Die Nagra erarbeitet bis 2022 darauf basierend einen Standortvorschlag.