Eine breite Debatte in Gesellschaft und Politik über das Schweizer Tiefenlager: Das ist es, was es nebst der Prüfung der Gesuche der Nagra durch die Fachbehörden nun braucht. So hat die Nagra als Zusatz zu den wissenschaftlich-technischen Berichten eine Podcast-Serie veröffentlicht. Zehn Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kultur reden darin über die Entsorgung radioaktiver Abfälle. Über die Hoffnungen, Ängste und Visionen, die sie damit verbinden.
Zu den Gesprächspartnerinnen und -partnern von Moderator Hannes Hug gehören zum Beispiel Alt-Bundesrätin Doris Leuthard, Bestsellerautor Thomas Meyer, eine Umweltethikerin, ein Filmemacher, eine Zukunftsforscherin oder ein Müllhistoriker.
Wie geht die Schweiz mit Atommüll um?
Der Umgang mit dem Atommüll betrifft die gesamte Gesellschaft. Darum sind die Voten, die da zusammengekommen sind, vielfältig und teilweise auch kritisch. Wie geht die Schweiz mit der strahlenden Hinterlassenschaft um? Und an wie viele künftige Generationen denkt sie dabei? Wie stark vertraut sie der Technologie, der Geologie und wie stark sich selbst als Gesellschaft?
Solche Fragen soll die Schweiz in den kommenden Jahren in der Breite diskutieren. Nur so kann die Stimmbevölkerung letztlich entscheiden, ob die Nagra das geologische Tiefenlager in der Region Nördlich Lägern bauen soll.
Genug Zeit für breite Debatte
Am 19. November hat die Nagra beim Bund das Rahmenbewilligungsgesuch für dieses Lager eingereicht. Sämtliche Gesuchsunterlagen werden voraussichtlich nächsten Frühling publiziert. So kann die breite Öffentlichkeit die gleichen Berichte lesen und studieren wie die Expertinnen und Experten. Und das drei Jahre früher als vorgeschrieben. Damit bleibt genug Zeit für eine breite Debatte in der Gesellschaft.
Der “Jahrhundertpodcast” der Nagra ist auf allen Podcast-Plattformen und auf www.jahrhundertmagazin.swiss zugänglich.