
Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) eröffnete heute in Mellingen ihr Bohrkernarchiv. Von den ersten Nagra-Bohrungen aus den 1980er-Jahren bis hin zum letzten Bohrkern aus dem Jahr 2022: Tausende von Bohrkernen dokumentieren die letzten 200 Millionen Jahre Erdgeschichte der Nordschweiz.
«Ein Grossteil unseres Wissens basiert auf diesen Gesteinsproben», sagt Nagra-CEO Matthias Braun. Dieses Wissen übergebe die Nagra, dokumentiert auf vielen tausend Seiten, am 19. November den Bundesbehörden – im Rahmenbewilligungsgesuch für das Tiefenlager in der Region Nördlich Lägern. «Wir haben ein genaues Bild des Untergrunds und der Erdgeschichte und sind für die nächste Phase des Jahrhundertprojekts Tiefenlager bereit», so Braun.
Ihren geologischen Schatz macht die Nagra auch der Öffentlichkeit zugänglich. «Unser Archiv soll eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft sein und den Austausch zwischen diesen beiden Sphären ermöglichen», so Braun

Das Bohrkernarchiv besuchen
Das Archiv steht Besucherinnen und Besuchern offen: Gruppen ab 10 Personen erhalten kostenlos eine Führung. Anmeldung via Nagra-Website.
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