Arbeitsbericht NAB 14-34

Tiefenkonvertierung der regionalen Strukturinterpretation der Nagra 2D-Seismik 2011/12

Für Etappe 2 des Sachplans Geologische Tiefenlager (SGT) wurde im Winter 2011/12 im Auftrag der Nagra eine 2D-Reflexionsseismik-Kampagne in der zentralen Nordschweiz durchgeführt. In den Kantonen Schaffhausen, Zürich, Aargau und Solothurn wurden 20 neue Seismikprofile mit einer Gesamtlänge von 300 km gemessen (Fig. 1-1 und Beil. 1-1).

Die Explorationskampagne zielte auf die vertiefte Charakterisierung jener potenziellen geologischen Standortgebiete für geologische Tiefenlager in der Nordschweiz ab, die von der Nagra im Zuge von SGT Etappe 1vorgeschlagen worden waren (Nagra 2008). Es sind dies die sowohl für die Entsorgung von hoch- als auch schwach- und mittelaktiven Abfällen in Betracht gezogenen Standortgebiete Nördlich Lägern und Jura Ost (HAA- und SMA-Lager) sowie die ausschliesslich für schwach- und mittelaktive Abfälle vorgesehenen, möglichen Standortgebiete Südranden und Jura-Südfuss (SMA-Lager).

Die neuen Seismikprofile stellen eine Verdichtung des bestehenden 2D-Seismiknetzes dar, dessen Profile im Rahmen von SGT Etappe 2 im Vorfeld der Akquisitionskampagne reprozessiert worden waren (Rybarzcyk 2012). Die regionale strukturgeologische Auswertung des kombinierten 2D-Seismik-Datensatzes im Zeitbereich ist in Madritsch et al. (2013) ausführlich dokumentiert. Das prioritäre Ziel dieser Auswertung der Pre-Stack Zeitmigration (PSTM) war die Verifikation und Präzisierung des Verlaufs von regionalen Störungen im Nahbereich sowie die Identifikation kleinräumiger, eventuell anordnungsbestimmender Störungen innerhalb der oben genannten, potenziellen Standortgebiete. Die Interpretation des Grundgebirges wurde anschliessend durch Naef & Madritsch (2014) noch lokal verfeinert.

Zwischen Juli 2013 und Dezember 2013 erfolgte die Datenverarbeitung der 2D-Seismik 2011/12 in Tiefe. Im Zuge der Bearbeitungssequenz, welche im Bericht von Rybarczyk (2013) beschrieben ist, erfolgte eine Pre-Stack Tiefenmigration (PSDM1). Analog zum Vorgehen bei der Reprozessierung bestehender Seismikprofile (Rybarczyk 2012) wurde ausserdem eine wieder in Zeit zurückgewandelte Version dieser Sektionen (DTconv2) erstellt.

Im Sommer 2013 wurde Proseis AG mit der Überführung der Zeitinterpretation der seismischen Daten in Tiefe beauftragt. Die in Madritsch et al. (2013) dokumentierte, regionale, strukturgeologische Interpretation im Zeitbereich sollte den Ausgangspunkt dafür darstellen. Der Auftrag umfasste also die Übertragung dieser bestehenden Zeitinterpretation in Tiefe und, sofern notwendig, Anpassungen der Horizont- und Strukturinterpretation aufgrund eines andersartigen seismischen Abbilds. Der vorliegende Bericht dient der Dokumentation dieses Arbeitsschritts und ist somit als Ergänzung zum Bericht von Madritsch et al. (2013) zu verstehen.

(Beilagen und Anhang auf CD kostenlos bestellbar)

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