Arbeitsbericht NAB 16-28

Konzepte der Standortuntersuchungen für SGT Etappe 3 – Nördlich Lägern

Die Nagra hat Ende 2014 vorgeschlagen, die beiden Standortgebiete Zürich Nordost und Jura Ost in die Etappe 3 des Sachplanverfahrens Geologische Tiefenlager (SGT) aufzunehmen und im Hinblick darauf weiter zu untersuchen. Im Rahmen der Beurteilung der entsprechenden Unterlagen wird diskutiert, ob auch das Standortgebiet Nördlich Lägern in Etappe 3 weiter untersucht werden soll. Um für alle Fälle gerüstet zu sein und weitere Verzögerungen zu vermeiden, hat die Nagra Planungsvorbereitungen für das Standortgebiet Nördlich Lägern aufgenommen und u.a. das hier vorliegende Explorationskonzept für Nördlich Lägern erstellt. Es ergänzt die Konzepte für Zürich Nordost und Jura Ost.

Das Explorationskonzept Nördlich Lägern bildet die Planungsgrundlage für die weitere Untersuchung des Standortgebiets für Etappe 3. Die Untersuchungen werden so geplant, dass für die Lagerperimeter SMA und HAA – ihre Eignung vorausgesetzt – die Datengrundlage bis zum Rahmenbewilligungsgesuch vollständig erarbeitet werden kann. Im Rahmen der Standortuntersuchungen werden hier gleichzeitig alle erforderlichen Daten für den Entscheid gesammelt, welche Standortgebiete für die Vorbereitung der  Rahmenbewilligungsgesuche gewählt werden.

In Kapitel 1 werden die Grundlagen und Annahmen erläutert, sofern sich Änderungen gegenüber den vorliegenden Konzepten für Zürich Nordost und Jura Ost ergeben haben.

In Kapitel 2 wird das Untersuchungskonzept für das Standortgebiet Nördlich Lägern vorgestellt. Dies umfasst eine geologische Beschreibung, Untersuchungsziele sowie die zugeordneten Untersuchungsmethoden wie Bohrungen und 3D-Seismik und schliesslich Beschreibungen der Untersuchungsmittel (die einzelnen Sondierbohrungen, Seismikmessungen und sonstige Untersuchungen) mit ihren möglichen Lokationen.
 

Das Vorgehen für die Festlegung der Bohrlokationen entspricht dem in Zürich Nordost und Jura Ost: Es werden mehr Sondiergesuche eingereicht, als später voraussichtlich Bohrungen abgeteuft werden. Zunächst werden in diesem Bericht Bohrlokationen grob als Bohrungsperimeter definiert, die relativ zu geologischen Elementen und den in Etappe 2 vorgeschlagenen Lagerperimetern lokalisiert sind. Unter Berücksichtigung der Bedingungen an der Oberfläche sind die Bohrplätze erst später in den Sondiergesuchen parzellengenau zu definieren. Um auf die neu gewonnenen Erkenntnisse im Verlauf der kommenden Standortuntersuchungen auf einfache Weise reagieren zu können, werden das detaillierte Untersuchungsprogramm und die Anzahl und Richtung der Bohrpfade für jeden Bohrplatz unter Berücksichtigung der jeweils neu gewonnenen Erkenntnisse erst mit den durch die Aufsichtsbehörden freizugebenden Arbeitsprogrammen festgelegt.

Für das Standortgebiet Nördlich Lägern ist zunächst eine 3D-Seismik vorgesehen. Zur Charakterisierung der vorgeschlagenen Lagerperimeter für das HAA- und das SMA-Lager werden 7 Bohrungsperimeter für Tiefbohrungen im Standortgebiet angeordnet. Von diesen Bohrungsperimetern ist es nach heutiger Einschätzung ausreichend ca. 3-4 Tiefbohrungen abzuteufen, um die Untersuchungsziele bis zum Rahmenbewilligungsgesuch zu erreichen. Wichtige Merkmale für die Untersuchung des Standortgebiets sind neben anderen Aspekten die Mächtigkeit und fazielle Ausbildung der Wirt- und Rahmengesteine, eine mögliche tektonische Beanspruchung des Wirtgesteins durch flache Überschiebungen, die Ausdehnung der tektonisch beeinflussten Zone am Nordrand, und die Tiefenlage im Hinblick auf die Lagerauslegung.

Für das Standortgebiet werden weitere Perimeter für Felduntersuchungen zur Erkundung des Quartärs und des Baugrunds in der Umgebung der Oberflächenanlage vorgeschlagen. Schliesslich werden weitere Untersuchungen an der Oberfläche (Kartierungen, geophysikalische Messungen, standortspezifische und regionale geowissenschaftliche Studien usw.) umrissen.

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