Arbeitsbericht NAB 13-12

Wasserführende Systeme im 'Braunen Dogger'

Im Rahmen des Sachplanverfahrens wurden im Raum Nordschweiz verschiedene potenzielle Standortgebiete für die Lagerung radioaktiver Abfälle ausgewählt (Nagra 2008; Figur 1). Die dabei betrachteten Wirtgesteinseinheiten umfassen

  • Opalinuston (Nordschweiz)
  • 'Brauner Dogger' (östliche Nordschweiz)
  • Effinger Schichten (Jura-Südfuss).

Wegen des geringen Grads an lithologischer Heterogenität sowie auf Grund hydrogeologischer und hydrochemischer Argumente wird der Opalinuston als diffusives System betrachtet, in welchem advektiver Transport entlang diskreter Strukturen im Basisfall nicht berücksichtigt wird (Nagra 2002a, Kapitel 5.5). In Sensitivitätsanalysen werden u.a. hypothetische, durchlässige Diskontinuitäten angenommen, welche das Lager mit den Aquiferen verbinden (Nagra 2002a, Kapitel 6.7). Hierfür gibt es hingegen keine unabhängigen Feldevidenzen, somit bleibt dies eine eher theoretische Betrachtung ("what if?"-Fälle). In den Wirtgesteinseinheiten 'Brau-ner Dogger' und Effinger Schichten ist der Grad der lithologischen Heterogenität vergleichsweise deutlich höher, und angesichts der im Vergleich zum Opalinuston teilweise geringeren Tonmineralgehalte ist die Selbstabdichtungsfähigkeit möglicherweise reduziert (Nagra 2009, Jolley et al. 2007). Der vorliegende Bericht beschränkt sich auf die Betrachtung der potenziell wasserführenden Strukturen3 im 'Braunen Dogger', wogegen die Effinger Schichten in einem weiteren Bericht charakterisiert werden. Die hauptsächliche Zielsetzung umfasst die Herleitung und das strukturelle Verständnis von hypothetischen Fliesspfadgeometrien auf verschiedenen Massstäben.

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