Technischer Bericht NTB 84-12

Mikrobeben-Untersuchung Nordschweiz Teil 2:Seismizität, Januar 1983 – September 1984

Im Rahmen der neotektonischen Untersuchungen der Nagra wurde der Schweizerische Erdbebendienst (SED) beauftragt, die Erdbebenaktivität im Raume Nordschweiz und angrenzenden Gebieten zu untersuchen. Um auch noch die schwächsten Erdbeben zu erfassen, wurde 1983 zusätzlich zum Standard-Seismometernetz des SED ein neues Mikrobeben-Stationsnetz in der Nordschweiz installiert. Mit Hilfe dieses neuen Stationsnetzes konnte die Empfindlichkeit und Lokalisiergenauigkeit im Untersuchungsgebiet wesentlich verbessert werden. Der vorliegende Bericht umfasst die Beobachtungsperiode von Januar 1983 bis September 1984. In dieser Zeit waren als wichtigste Ereignisse ein Beben der Magnitude 4 bei Zürich, welches über weite Gebiete der Nordschweiz zum Teil heftig gespürt wurde, sowie drei Beben der Magnitude 3, bei Diessenhofen (TG), Wetzikon (ZH) und Schopfheim (D) zu verzeichnen. Das Erdbeben bei Diessenhofen war Teil einer aussergewöhnlichen Serie von 20 Beben mit Magnituden zwischen 1.8 und 3.0 und Herdtiefen von 1 bis 2 km, welche im September 1983 innerhalb von nur 10 Tagen aufgetreten sind. Das Gesamtbild der Seismizität im Raume Nordschweiz hat sich jedoch gegenüber früheren Beobachtungsperioden nicht wesentlich verändert: sie konzentriert sich vor allem am südöstlichen Rand des Rheingrabens, im südlich daran anschliessenden Gebiet des Schweizer Juras unq im Kanton Zürich. Ueber die geringe oder mangelnde seismische Aktivität in den übrigen Gebieten können aber auf Grund dieser noch zu kurzen Beobachtungsperiode keine weiterreichenden Aussagen gemacht werden.