Technical Report NTB 93-29
Recherches sur l'aptitude des sites à accueillir un dépôt final de déchets faiblement et moyennement radioactifs à vie courteRésultats des recherches effectuées sur le site potentiel du Bois de la Glaive (commune d'Ollon, VD)
Der vorliegende Bericht ist ein Teil der Dokumentation, welche die Wahl des Standorts für ein Endlager für schwach- und mittelaktive Abfälle begleitet. Er hat zum Ziel, die standortspezifischen geologischen Kenntnisse darzulegen, auf denen die Beurteilung der Langzeitsicherheit eines Endlagers am Bois de la Glaive beruht. Er bildet somit die Grundlage für den gleichzeitig erscheinenden Bericht über den Vergleich der vier evaluierten Standorte (Bois de la Glaive, Oberbauenstock, Piz Pian Grand und Wellenberg, NTB 93-02) untereinander.
Infolge bewilligungstechnischer Erschwernisse haben sich am Standort Bois de la Glaive die erdwissenschaftlichen Abklärungen über eine längere Periode erstreckt als an den übrigen Standorten. Dementsprechend muss hier einerseits auf den Arbeitsstand 1988 Bezug genommen werden, der im Bericht NTB 88-17 dokumentiert worden ist, und andererseits auf die seitdem durchgeführten und im März 1993 abgeschlossenen Arbeiten. Im vorliegenden Bericht werden schwerpunktsmässig die letzteren dargestellt.
Der Bericht umreisst einleitend Zielsetzung, Grundlagen und Aufbau. Im dritten Kapitel werden die durchgeführten Arbeiten dokumentiert. Das Kapitel 4 ist dem Überblick über die allgemeine geographische und geologische Situation am Bois de la Glaive gewidmet. In den folgenden Kapiteln werden die lokale Geologie, die Mineralogie und die Geochemie des vorgesehenen Wirtgesteins, die Hydrogeologie, die hydrochemischen und isotopenhydrologischen Untersuchungen an der Oberfläche sowie in den Bohrungen und die relevanten Aspekte der Langzeitsicherheit behandelt. Ein separates Kapitel ist den Ergebnissen der in der Wintersaison 1992/93 durchgeführten Feldarbeiten gewidmet.
Schliesslich wird im Rahmen einer kurzen Synthese ein konzeptionelles Modell des Bois de la Glaive entworfen, der Stand der in den vergangenen zehn Jahren in Ollon erworbenen Kenntnisse festgehalten und die Vor- und Nachteile des Standorts gegeneinandergestellt.
Der Umfang der insgesamt vorgenommenen Untersuchungen und der erreichte Kenntnisstand erlauben einen objektiven Vergleich der Situation am Bois de la Glaive mit derjenigen an den drei anderen potentiellen Standorten. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Resultate der Sondierkampagne das Verständnis für den Standort wesentlich verbessert haben. Die durchgeführten Untersuchungen bestätigten das Vorhandensein eines recht ausgedehnten GipsAnhydrit-Vorkommens und untermauerten die Annahme, dass die vertikale Ausdehnung des Anhydrits unter dem rund 20 – 40 m mächtigen Gipshut mit hoher Wahrscheinlichkeit mehrere hundert Meter beträgt. Auf der anderen Seite hat sich der komplexe geologische Aufbau des Gebietes bestätigt, was die Prognose der geologischen Verhältnisse in der Tiefe anhand von wenigen Sondierbohrungen und begrenzten geophysikalischen Messungen erschwert. Die Arbeiten haben auch verdeutlicht, dass ein positiver Nachweis der Standorteignung von Bois de la Glaive Probleme bereitet und nur mit einem hohen Abklärungsaufwand möglich wäre.