Technical Report NTB 85-33

Nuclide Release from the Near-Field of a L/ILW Repository

Die Radionuklidfreisetzung aus einem Endlager für schwach- und mittelaktive Abfälle wird für Projekt Gewähr 1985 berechnet. Die Berechnungen werden für ein Referenzendlager im Wirtgestein Valanginienmergel am Sondierstandort Oberbauenstock durchgeführt. Die Ergebnisse beschränken sich auf die Abfallnuklidfreisetzung durch die technischen Barrieren ins umgebende Wirtgestein und bilden damit einen Quellterm für die Fernfeld- und Biosphären-Berechnungen.

Die Diffusion ist der wahrscheinlichste Transportmechanismus für die Radionuklide, der somit durch die Nukliddiffusivitäten in den Barrieren, die Nuklidsorption und die Löslichkeitsgrenzen der verschiedenen Nuklide beeinflusst wird. Der allmähliche Zerfall der technischen Betonbarrieren wird berücksichtigt. Die Einwirkungen des konvektiven Flusses durch die Barrieren werden nicht behandelt.

Ein Modell für die Nahfeldfreisetzung wird präsentiert. Es besteht aus einem Satz von Computerprogrammen, die verschiedene Endlagerkonzepte, Löslichkeitsgrenzen und verschiedene Abfallkategorien zu berücksichtigen vermögen.

Die Freisetzungsberechnungen wurden für einen Basisfall durchgeführt, abgestützt auf die bestmöglichen Schätzungen der Parameter. Die Sensitivität der Wahl der wichtigsten Parameter wurde mit Parametervariationen getestet. Die numerischen Modelle wurden durch vergleichende Berechnungen mit verschiedenen Codes und ähnlichen Daten geprüft.

Die Ergebnisse der Basisfall-Berechnungen zeigen, dass die Nahfeldbarrieren sowohl eine Verzögerung der Freisetzung ins Fernfeld als auch eine Reduktion der Freisetzungsraten verursachen.

Die sorbierenden Nuklide, d. h. die Aktinide und manche Aktivierungs- und Spaltprodukte, werden um 10'000 Jahre verzögert und haben je eine maximale Freisetzungsrate von weniger als 10-3 Ci/a. Die nichtsorbierenden Nuklide werden nur um ca. 100 Jahre verzögert, die maximale Freisetzungsrate beträgt weniger als 10-2 Ci pro Jahr und Nuklid.

Die Parametervariationen und die Modelltests ergaben nur kleine Abweichungen von den Basisfall­Ergebnissen.