Rapport technique NTB 82-02

Monitoring des déchets radioactifs

Die Abschätzung der Risiken, welche von einem Endlager für radioaktive Abfälle ausgehen, hängt unter anderem von den Kenntnissen der enthaltenen Radioisotopen ab.

Erstes Ziel dieses Berichtes ist es, eine Uebersicht zu geben über den gegenwärtigen Stand der Möglichkeiten zur Messung {Monitoring) von Radionuklide, welche in den Abfällen enthalten sind.

Basierend auf den hier präsentierten Informationen, den Resultaten künftiger Arbeiten und dem Inventar der zu lagernden Abfalle soll im Rahmen der Entsorgung radioaktiver Abfälle ein

integrales Monitoring-System definiert werden. Dieses System, welches für die direkte Messung nicht eingebetteter Abfälle und die Kontrolle verfestigter Abfälle bestimmt ist, würde

schliesslich die notwendigen und hinreichenden Kenntnisse über den Gehalt an Radioisotopen liefern, insofern diese nicht aus anderen Quellen abgeleitet werden können.

Als Zweites mochte dieser Bericht den Weg aufzeigen, ein solch integrales Monitoring-System zu definieren.

Inhalt
Der Bericht beschreibt die jetzige Situation auf diesem Gebiet. Er ist als Grundlage und Referenzquelle für künftige Nagra­Arbeiten zum Thema "Monitoring radioaktiver Abfälle" gedacht. Es werden auch schon bestimmte Schlussfolgerungen gezogen und Empfehlungen gegeben.

Beim Studium der gegenwärtig üblichen und zukünftigen Erfassungsmöglicheiten wurde die Notwendigkeit eines umfassenden Monitorings klar. Es hat sich jedoch gezeigt, dass das Monitoring von verfestigten Abfällen schwierig ist und vermieden werden sollte, es sei denn, um Kontrollmessungen auszuführen.

Schlussfolgerungen und Empfehlungen
Die speziell schweizerischen Bedingungen sind durch das Projekt "Gewähr" definiert. Dieses verlangt bis Ende 1985 Garantien, dass die Endlagerung radioaktiver Abfälle sicher und endgültig machbar sei. Aus diesen Bedingungen ergibt sich die Notwendigkeit, den Gehalt an Radioisotopen in den Abfallen genügend sicher zu kennen. Die Kenntnisse beziehen sich vor allem auf die bei der Endlagerung gefährlichen Radioisotopen.

Für den Fall, dass der Isotopengehalt nicht schon bekannt ist, zum Beispiel durch Berechnung, können diese Kenntnisse durch Messungen auf zwei Arten erarbeitet werden: Charakterisierung vor der Konditionierung und Charakterisierung nach der Verfestigung. Die Charakterisierung nach der Einbettung kann, wie schon erwähnt, als Kontrolle notwendig sein.

Die Charakterisierung vor der Konditionierung entspricht dem Monitoring fester Abfälle verschiedener Dichte. Dabei können zerstörungsfreie und in gewissen Fällen auch zerstörende Methoden angewendet werden. Sie stellt die einfachste Methode dar. Die Bestimmung des Plutoniumgehalts von reinen, nicht eingebetteten alpha-Abfällen ist, obwohl manchmal kompliziert, relativ gut bekannt.

Die Charakterisierung nach Einbettung entspricht dem Monitoring von schweren, monolithischen Abfallstrukturen und muss deshalb nicht zerstörend sein. Sie stellt den schwierigsten Weg dar. So ist zum Beispiel die Messung von Aktiniden in solchen Abfällen immer noch problematisch. Es existiert keine direkte Messmethode für in Beton oder Bitumen verpackte Abfälle. Jede Lösung muss mittels grosser Entwicklungsanstrengungen gefunden werden. Es stehen verschiedene Techniken und auch bis zu einem gewissen Grad entsprechende Kenntnisse zur Verfügung.

In Anbetracht dieser Situation soll vermehrt dem Monitoring am Entstehungsort (zerstörende und zerstörungsfreie Techniken) Beachtung geschenkt werden und das Monitoring der zu lagernden radioaktiven Abfälle in allgemeiner Art betrachtet werden.

Aus dieser Optik sollte ein integrales Monitoring-System geplant werden.

Es würde sich aus drei Untersystemen zusammensetzen:

-Monitoring am Entstehungsort

-Monitoring am Lagereingang für verfestigte Abfälle (aus Kontrollgründen wichtig)

-Monitoring für spezielle Fälle.

Der Planungsphase des Monitoring-Systems, welche aus Gründen der Sicherheit, der Sortierung der Abfälle und der Auslegung des Lagers wichtig ist, muss die Einrichtungsphase folgen. Diese Planung ist parallel zum allgemeinen Entsorgungsprogramm vorzusehen, zumal die gesetzten Ziele sowohl für das Monitoring­System als auch für das Entsorgungsprogramm voneinander abhängen.