Arbeitsbericht NAB 22-41
Beherrschung möglicher karstbedingter Wasserzutritte während des Baus und Betriebs eines geologischen Tiefenlagers
Zusammenfassung
Die Lagerebene des geologischen Tiefenlagers wird mit Zugangsbauwerken erschlossen. In allen Standortgebieten müssen diese auch in Gesteinseinheiten erstellt werden, welche aufgrund Ihrer Zusammensetzung Karsthohlräume aufweisen könnten. Das ENSI (2018) weist deshalb darauf hin, dass im Rahmen der Risikoanalysen von Etappe 3 verschiedene Varianten von Zugangskonfigurationen betrachtet werden könnten.
Der Bericht zeigt auf, dass auch die in Etappe 3 durchgeführten erdwissenschaftlichen Untersuchungen keine Hinweise auf wasserführende Karsthohlräume ergeben haben. Das Auftreten von wasserführenden Karsthohlräumen erscheint in den Standortgebieten deshalb als unwahrscheinlich, kann aber nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Der Bericht erläutert, wie wasserführende Karsthohlräume am geplanten Standort detektiert werden können. Er geht weiter darauf ein, welche bautechnische Möglichkeiten zur Beherrschung von Karstwasserzutritten während der Planung (Optimierung der Linienführung), dem Bau- und der Betriebsphase bestehen.
Mit den beschriebenen und bewährten Möglichkeiten der Hohlraumdetektion und den bautechnischen Massnahmen lassen sich in allen Standortgebieten sichere Zugänge erstellen. Mit der Rahmenbewilligung wird das Projekt in den Grundzügen festgelegt. Welche Zugangskonfiguration umgesetzt wird und die exakte Lage der Zugangsbauwerke, wird erst mit der Baubewilligung festgelegt. Da die aktuellen Lagerprojekte technisch sicher realisiert werden können, werden für das Rahmenbewilligungsgesuch keine Varianten von Zugangskonfiguration betrachtet.