Arbeitsbericht NAB 21-06

Betriebskonzept für die geologische Tiefenlagerung

Zusammenfassung

Der vorliegende Bericht beschreibt die Betriebsprozesse eines Kombilagers mit Verpackungs­anlagen bei der Zwilag. Dem Bericht liegen Randbedingungen und Annahmen zugrunde, die den derzeitigen Stand der Planung wieder­geben. Dies sind keine (Vor-)Fest­legungen, denn solche werden für ein geologisches Tiefen­lager aus­schliesslich im Rahmen der schrittweisen Be­willi­gungs­verfahren gemäss Kern­energie­gesetz (KEG 2003) getroffen. Dem­ent­spre­chend wird auch das Betriebs­konzept stufengerecht weiterentwickelt werden.

Der Hauptfokus des Berichts liegt auf den Materialströmen der Einlagerungsphase, weil es sich dabei aus be­trieblicher Sicht um die wichtigste Phase handelt. Mit der gewählten Anlagen­kon­figu­ration lässt sich auch in der ca. 5-jährigen Phase mit sequenziellen SMA/HAA-Ein­lage­rungen die geforderte räumliche und zeitliche Trennung von Material- und Personenströmen ge­währ­leisten.

Die Entkoppelung einzelner Prozessschritte vermindert Ab­hängig­keiten und ermöglicht einen Weiter­betrieb, auch wenn Prozesse stillstehen (z.B. für Wartung und Instandhaltung). Die Bereit­stellung von Endlager­behältern in der Oberflächenanlage stellt beispielsweise ein solche Ent­kopplung dar. Die Ver­füg­barkeit der Gesamtanlage wird ausserdem durch geeignete Auslegung, Bereit­haltung von Ersatz­aggregaten und redundante Teil­systeme sichergestellt.

Dank weitgehender Automatisierung und/oder Fernhantierung, die in Zukunft weitere Fortschritte machen und noch mehr Prozesse umfassen wird, ist der Personalbedarf unter Wahrung der Be­triebs­sicherheit begrenzt, und die Strahlenbelastung für das Betriebspersonal kann minimiert werden.

Das Betriebskonzept berücksichtigt, dass Zeitfenster ohne eigentliche Einlagerungstätigkeiten not­wendig sind, um Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an Systemen durchführen zu können. Es zeigt sich, dass mit den Annahmen für den Durchsatz der Gesamtanlage ein zu­ver­lässi­ger und sicherer Einlagerungsbetrieb für alle zu entsorgenden Abfälle innerhalb des ge­for­derten Zeit­rahmens möglich ist.