
Es ist ein Durchbruch: Forscherinnen und Forscher aus den Bereichen Glaziologie, Geomorphologie und Klima haben erstmals ihr Wissen gebündelt und konnten dadurch die Vergletscherung der Alpen während der letzten Eiszeit präziser simulieren. «Die Vergangenheit ist der Schlüssel für die Zukunft», sagt Urs H. Fischer, Projektleiter Geologische Langzeitentwicklung bei der Nagra. «Je genauer wir die Vergangenheit simulieren können, desto bessere Aussagen lassen sich bezüglich der Zukunft treffen.» Diese Erkenntnisse helfen der Nagra, die Langzeitsicherheit des Tiefenlagers nachzuweisen. Die radioaktiven Abfälle sollen auch in ferner Zukunft vor natürlichen Einflüssen, wie etwa der Erosion durch Gletscher, geschützt sein.
Die Nagra forschte in diesem Projekt an der Seite von diversen Universitäten und Instituten. Das hat den Durchbruch gebracht. «Dank komplexen Modellierungen vergangener Klimata haben wir ein viel besseres Verständnis für die Bedingungen wie Temperatur und Niederschlagsverteilung während der letzten Eiszeit erhalten», erklärt Fischer. Daraus seien bessere Eisfliessmodelle entstanden. Diese wiederum zeigen, wo und wann Gletscher entstanden und ins Alpenvorland vorgestossen sind. «Wir haben uns dabei auf den für uns interessanten Rheingletscher fokussiert und sehr viel dazugelernt.» Diese Art der Zusammenarbeit sei ein Novum und sehr aufwendig gewesen, so Fischer. Die Resultate jedoch zeigen: Die Mühe hat sich gelohnt.
Modellierung der letzten Vergletscherung
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