Tiefbohrungen der Nagra ab 2019


Tiefenlager-Standortsuche: Tiefbohrungen liefern ab 2019 entscheidende Erkenntnisse

Die Nagra wird ab Anfang 2019 die Standortgebiete Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost mit Tiefbohrungen weiter untersuchen. Entsprechende Vorarbeiten sind ab Herbst 2018 geplant. Mit den zusätzlichen Erkenntnissen aus den Tiefbohrungen kann die Nagra voraussichtlich in vier Jahren bekannt geben, für welche Standorte sie ein Rahmenbewilligungsgesuch einreichen wird.

Die Nagra plant in den drei möglichen Standortregionen Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost eine Serie von Tiefbohrungen. Die Bohrungen sollen Anfang 2019 starten. Im Fokus stehen unter anderem die Mächtigkeit, Durchlässigkeit und Zusammensetzung des Wirtgesteins Opalinuston, in dem das Tiefenlager gebaut werden soll. Von Interesse ist auch das Rahmengestein unter- und oberhalb des Opalinustons. Die Tiefbohrungen sollen das geologische Gesamtbild der Standortregionen vervollständigen. Sie ergänzen bereits gemachte erdwissenschaftliche Untersuchungen, zum Beispiel 3D-seismische Messungen. Mit den zusätzlichen Erkenntnissen aus den Tiefbohrungen kann die Nagra voraussichtlich 2022 bekannt geben, für welche Standorte sie ein Rahmenbewilligungsgesuch einreichen wird. Gebohrt wird mit zwei elektrisch betriebenen Bohrgeräten. Zu einem späteren Zeitpunkt wird allenfalls ein drittes Gerät angemietet, so dass an maximal drei Orten gleichzeitig gebohrt werden kann.

Die Nagra hat beim Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) 22 Gesuche für Tiefbohrungen eingereicht. Im Verlauf des Sommers 2018 werden die ersten Verfügungen des UVEK erwartet. Welche Bohrungen zuerst ausgeführt werden können, entscheidet sich, wenn erste Bewilligungen vorliegen. Wie viele Bohrungen tatsächlich durchgeführt werden müssen, um das geologische Gesamtbild zu vervollständigen, hängt von den ersten Ergebnissen der Bohrungen ab. Es ist unwahrscheinlich, dass dazu tatsächlich 22 Bohrungen nötig sind. Der Bau der ersten Bohrplätze ist im Herbst 2018 vorgesehen, eigentlicher Bohrbeginn ist Anfang 2019.

Für den Herbst 2018 plant die Nagra ein Mediengespräch, um ausführlicher über die Tiefbohrungen und die weiteren Arbeiten zu informieren.

Weitere Auskünfte
Patrick Studer
Leiter Medienstelle Nagra
076 579 36 50

patrick.studer@nagra.ch

Gemäss Schweizer Kernenergiegesetz sind die Verursacher radioaktiver Abfälle für eine sichere Entsorgung verantwortlich. 1972 haben die Kernkraftwerk-Betreiber und der Bund dafür die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) gegründet. Sie hat ihren Sitz in Wettingen (AG). Die Nagra ist das technische Kompetenzzentrum der Schweiz für die Entsorgung radioaktiver Abfälle in geologischen Tiefenlagern.

120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich täglich für diese wichtige Aufgabe ein – aus Verantwortung für den langfristigen Schutz von Mensch und Umwelt. Umfassende Forschungsprogramme in zwei Schweizer Felslabors und eine intensive internationale Zusammenarbeit sichern die Kompetenz.