Nagra reicht ergänzendes Bohrgesuch für Nördlich Lägern ein


Die Nagra hat ein weiteres Gesuch für eine Tiefbohrung im Standortgebiet Nördlich Lägern eingereicht. Insgesamt hat die Nagra nun Gesuche für 23 Bohrungen eingereicht. Die Tiefbohrungen sollen das geologische Gesamtbild der Standortregionen vervollständigen.

Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle Nagra hat ein ergänzendes Gesuch für eine Tiefbohrung im potenziellen Standortgebiet Nördlich Lägern eingereicht. Gebohrt werden soll im Norden des Gemeindegebiets Stadel. Wie von der Nagra vermutet und nun von sogenannten 3D-seismischen Messungen bestätigt, existieren im nördlichen Teilgebiet des Standortgebiets Nördlich Lägern geologische Störzonen. Im südlichen Teilgebiet liegt die Geologie ruhiger. Ziel der Bohrung in Stadel ist es, den nördlichen Rand des ungestörten südlichen Teilgebiets zu untersuchen.

Die Nagra hat beim Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK nun insgesamt 23 Gesuche für Tiefbohrungen eingereicht. Die Tiefbohrungen sollen das geologische Gesamtbild der Standortregionen vervollständigen und so eine wissenschaftlich begründete Wahl der sichersten Tiefenlagerstandorte ermöglichen. Mittlerweile liegen drei Bewilligungen vor, weitere werden im Laufe der nächsten Wochen und Monate erwartet. Wie viele Bohrungen tatsächlich durchgeführt werden müssen, um das geologische Gesamtbild zu vervollständigen, hängt von den Ergebnissen ab. Es ist nicht geplant, alle 23 Bohrungen durchzuführen.

Weitere Informationen: Patrick Studer, Leiter Medienstelle: medien@nagra.ch oder Tel. 076 579 36 50.

Gemäss Schweizer Kernenergiegesetz sind die Verursacher radioaktiver Abfälle für eine sichere Entsorgung verantwortlich. 1972 haben die Kernkraftwerk-Betreiber und der Bund dafür die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) gegründet. Sie hat ihren Sitz in Wettingen (AG). Die Nagra ist das technische Kompetenzzentrum der Schweiz für die Entsorgung radioaktiver Abfälle in geologischen Tiefenlagern.

120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich täglich für diese wichtige Aufgabe ein – aus Verantwortung für den langfristigen Schutz von Mensch und Umwelt. Umfassende Forschungsprogramme in zwei Schweizer Felslabors und eine intensive internationale Zusammenarbeit sichern die Kompetenz.