Nagra bohrt ab September in Bachs


Die Nagra bohrt ab Anfang September in der Zürcher Gemeinde Bachs. Die Serie von Tiefbohrungen in den möglichen Standortregionen Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost neigt sich dem Ende zu.

Nach dem Abschluss von zwei Tiefbohrungen in Stadel und einer Bohrung in Bülach steht fest: Die Nagra führt eine weitere Bohrung in der Standortregion Nördlich Lägern durch. «Der Untergrund im östlichen Teil des Standortgebiets Nördlich Lägern unterscheidet sich vom westlichen Teil», erklärt Tim Vietor, Leiter Geologie und Sicherheit und Geschäftsleitungsmitglied bei der Nagra. «In beiden Teilbereichen führen wir zwei Bohrungen durch, wobei die jeweils zweite Bohrung dazu dient, die Resultate der ersten zu überprüfen und zu bestätigen.» In Bachs will die Nagra nun die Resultate der ersten Bohrung im westlichen Teilgebiet überprüfen und bestätigen.

Die Bauarbeiten für den Bohrplatz haben bereits begonnen und werden bis Mitte August abgeschlossen. Anschliessend installieren Fachleute die Anlage und bohren ab September bis voraussichtlich März 2022 in die Tiefe. Interessierte können die Arbeiten von einer Aussichtsplattform aus beobachten und eine kostenlose Führung buchen (via info@nagra.ch). Für Fragen und Anliegen rund um die Bohrung betreibt die Nagra eine kostenlose Hotline (0800 437 333).

Die Bohrung in Bachs ist die neunte und voraussichtlich letzte einer Serie, die 2019 begonnen hat. Damit will die Nagra das Bild des Untergrunds in Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost vervollständigen. Heute gehen die Nagra-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler davon aus, dass sich alle drei Standortregionen für ein Tiefenlager eignen, in dem der gesamte radioaktive Abfall der Schweiz entsorgt werden kann. Nächstes Jahr kann die Nagra bekannt geben, welche Region sich am besten eignet. Das letzte Wort bei der Standortsuche, die vom Bund geführt wird, haben Bundesrat und Parlament – und, falls ein Referendum zustande kommt, das Schweizer Stimmvolk.

Weitere Auskünfte: Felix Glauser, stellvertretender Leiter Medienstelle: 056 437 12 26 (medien@nagra.ch)


Gemäss Schweizer Kernenergiegesetz sind die Verursacher von radioaktiven Abfällen für deren sichere Entsorgung verantwortlich. 1972 haben die Kernkraftwerk-Betreiber und der Bund dafür die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) gegründet. Sie hat ihren Sitz in Wettingen AG. Die Nagra ist das technische Kompetenzzentrum der Schweiz für die Entsorgung radioaktiver Abfälle in geologischen Tiefenlagern.

130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich täglich für diese wichtige Aufgabe ein – aus Verantwortung für den langfristigen Schutz von Mensch und Umwelt. Umfassende Forschungsprogramme in zwei Schweizer Felslabors und eine intensive internationale Zusammenarbeit sichern die Kompetenz.