Medienkonferenz zum Sachplan geologische Tiefenlager


Heute Nachmittag hat die Nagra an der Medienkonferenz des Bundesamtes für Energie mögliche geologische Standortgebiete für Tiefenlager radioaktiver Abfälle vorgestellt.

Massgebend für deren Auswahl waren die vom Bund im Konzeptteil des Sachplans vorgegebenen technisch-wissenschaftlichen Kriterien.

Der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Nagra, Dr. Thomas Ernst, erläuterte, wie ausgehend vom Gebiet der ganzen Schweiz die möglichen Standortgebiete bestimmt wurden. Für das Lager für hochaktive Abfälle werden die Gebiete Zürcher Weinland, Nördlich Lägeren und Bözberg vorgeschlagen, in denen das bevorzugte Wirtgestein – der Opalinuston – in geeigneter Ausdehnung und Tiefenlage vorkommt. Für die schwach- und mittelaktiven Abfälle kommen – neben den drei bereits oben genannten – die Gebiete Südranden, Jura-Südfuss sowie Wellenberg in Frage. Für diese Abfälle eignen sich neben dem Opalinuston als Wirtgesteine die Effinger Schichten, der Braune Dogger und die Mergelformationen des Helvetikums.

Die Auswahl der Standortgebiete erfolgte ausschliesslich aufgrund der technisch-wissenschaftlichen Kriterien im Sachplan, der vom Bundesrat am 2. April dieses Jahres verabschiedet wurde. Dabei hatte das Gebot der Langzeitsicherheit immer oberste Priorität. Die weitergehende gesamtheitliche Beurteilung ist Aufgabe der Behörden und des Bundesrates.

Thomas Ernst: «Mit der Nennung geologischer Standortgebiete startete heute das Verfahren zur Wahl von Standorten. Es ist nun sehr wichtig, die Bevölkerung der genannten Gebiete in den nächsten Wochen über die Vorschläge der Nagra und das weitere Vorgehen zu informieren. Die Kantone, Gemeinden und die Bevölkerung werden in einem transparenten Verfahren in die kommende Entscheidungsfindung einbezogen. Es ist der Nagra ein Anliegen, ein offener Gesprächspartner für alle Interessierten zu sein. Unser Ziel ist, in rund 10 Jahren die Standortwahl für die Tiefenlager im Einvernehmen mit den Regionen abzuschliessen.»

Radioaktive Abfälle werden heute in der Schweiz zwischengelagert. Nach über 30 Jahren Forschung und Entwicklung hatte der Bundesrat 2006 anerkannt, dass alle radioaktiven Abfälle in der Schweiz langfristig sicher in geologischen Tiefenlagern gelagert werden können (Entsorgungsnachweis). Das Sicherheitskonzept basiert auf diesen Grundlagen. Eine umfassende geologische Datenbasis bildete den Ausgangspunkt für die Einengung auf die vorgeschlagenen Gebiete.