Langzeitbeobachtung bei abgeschlossenen Tiefbohrungen gestartet


Die Nagra hat bereits sieben Tiefbohrungen abgeschlossen. In einigen Bohrlöchern werden noch Messgeräte eingebaut, um Daten für die Langzeitbeobachtung zu erhalten. Dazu wird ein Bohrgerät eingesetzt.

Die Tiefbohrung in Marthalen ist seit Juli 2020 abgeschlossen und das Bohrgerät abgebaut. Nun hat die Nagra aber nochmals ein kleineres Bohrgerät auf dem Bohrplatz aufgestellt. Wozu das? Die Nagra installiert ein System zur Langzeitbeobachtung. Im bereits bestehenden Bohrloch werden in verschiedenen Tiefen Messgeräte eingebaut, die beispielsweise die Temperatur und den Wasserdruck in den einzelnen Gesteinsschichten messen. Dazu werden separate Messabschnitte mit «Pakern» (vgl. Foto) abgedichtet.

Diese «Packer» werden in das Bohrloch eingebaut. Sie können einzelne Abschnitte abdichten, die dann separat gemessen werden können.

Wozu braucht es die Messungen?

Die Messungen dienen vor allem dazu, das Grundwasser der wasserführenden Schichten in einem ungestörten Zustand zu beobachten, also einige Zeit, nachdem das Bohrloch erstellt wurde. Damit werden die Daten der Bohrung ergänzt. Die Daten aus der Langzeitüberwachung sind nicht standortentscheidend, sondern dienen der Dokumentation des Ausgangszustands. Deshalb baut die Nagra in allen drei potenziellen Standortgebieten solche Beobachtungssysteme ein. Die Daten können später auch für die Grundwasserüberwachung beim Bau und Betrieb des Tiefenlagers genutzt werden.

Der Auf- und Abbau des Bohrgeräts und der Einbau der Messgeräte dauern zirka einen Monat. Um die Messsysteme betreiben können und warten zu können verbleibt der sogenannte Bohrkeller – ein rund 3 auf 5 Meter grosser, befahrbarer Betonkeller – noch einige Zeit bestehen.