Internationale Konferenz in Finnland zum sicheren Verschluss eines Tiefenlagers


Ende Mai tauschen sich die Teilnehmer des EU-Entsorgungsprojekts DOPAS über Dichtungs- und Verschlusstechnologien für Tiefenlager aus. Die Nagra zeigt erste Ergebnisse ihres FE-Experiments.

Neben der Nagra sind seit 2012 vierzehn Entsorgungsgesellschaften und Forschungsinstitute aus acht EU-Mitgliedsländern am Forschungsprojekt DOPAS (Full-Scale Demonstration of Plugs and Seals) beteiligt. Ende Mai 2016 werden nun die Resultate an einem internationalen Seminar im finnischen Turku vorgestellt.

Die Nagra wird unter anderem ihre bisherigen Ergebnisse aus dem «Full-Scale Emplacement»-Experiment (kurz FE-Experiment) präsentieren. Ziel des Experiments ist es, die Auswirkungen der Wärme auf das Bentonit-Granulat und das umliegende Gestein, den Opalinuston, im Massstab 1:1 zu messen. «Mit dem FE-Experiment hat die Nagra unter anderem praktische Erfahrungen mit der Verfüllung und dem Verschluss von unterirdischen Stollen unter realen Bedingungen gesammelt», betont Herwig R. Müller, der für die Umsetzung dieses Experiments bei der Nagra verantwortlich zeichnet. Im DOPAS-Projekt kann die Nagra diese Erfahrungen mit den anderen Forschungsinstituten und ausländischen Entsorgungsgesellschaften austauschen.

DOPAS hat zum Ziel, verschiedene Dichtungs- und Verschlusssysteme für geologische Tiefenlager mit radioaktiven Abfällen weiter zu entwickeln und zu testen. Massstäbliche Versuche in Deutschland, Finnland, Frankreich, Schweden und der Tschechischen Republik dienen zum Prüfen solcher Systeme in verschiedenen Wirtgesteinen.

Das DOPAS-Projekt, das von der EU gefördert wird, hat ein Budget von 15,7 Millionen Euro (19 Millionen Schweizerfranken), und läuft noch bis August 2016. Die finnische Entsorgungsgesellschaft Posiva Oy koordiniert das Projekt.

Lesen Sie im Anschluss an die Konferenz auch den Blog-Beitrag auf www.nagra-blog.ch