Generationenprojekt Tiefenlager ist auf Kurs


Die Nagra hat heute das Entsorgungsprogramm 2021 beim Bundesamt für Energie eingereicht. Dieser Bericht beschreibt den aktuellen Stand der Arbeiten für ein Tiefenlager und die weiteren Schritte. Fazit: Das Generationenprojekt Tiefenlager ist gut unterwegs, die Untersuchungen für die Standortsuche sind auf Kurs und fast abgeschlossen, die Kosten und Abfallmengen sind leicht kleiner als bisher erwartet.  

Die Nagra erstellt im Fünfjahresrhythmus einen Bericht, das sogenannte «Entsorgungsprogramm». Heute hat die Nagra das Entsorgungsprogramm 2021 beim Bundesamt für Energie eingereicht. Welche Anlagen braucht das Tiefenlager und was ist der aktuelle Stand der Arbeiten und der Standortsuche? Welches sind die weiteren Schritte, was sind die Bedingungen und Grundannahmen und welche Mengen und Sorten von radioaktiven Abfällen werden wie, wo und wann entsorgt: Diese und weitere Fragen beantwortet das Entsorgungsprogramm.

Aktualisiert wurde unter anderem die Kostenberechnung für das Tiefenlager: Die Kosten sind leicht gesunken. Es zeigt sich zudem, dass das Volumen aller Abfälle rund zehn Prozent kleiner ist als ursprünglich berechnet.

Der Bericht beschreibt auch die Fortschritte bei den Untersuchungen für die Standortwahl. Diese Arbeiten verlaufen planmässig und stehen kurz vor dem Abschluss. Gestützt auf diese Untersuchungen zeigt sich, dass in allen drei Standortgebieten genügend Platz für ein Tiefenlager ist, das alle radioaktiven Abfälle der Schweiz fasst (ein sogenanntes Kombilager).

Das Entsorgungsprogramm wird nun von den Bundesbehörden begutachtet. Voraussichtlich im Herbst 2023 entscheidet der Bundesrat über das Entsorgungsprogramm. Mit einer Genehmigung gibt der Bundesrat der Nagra grünes Licht für ihre Arbeit. Der Bundesrat macht bei seinem Entscheid aber auch Auflagen und nennt Themen, die er bis zum nächsten Entsorgungsprogramm (2026) untersucht haben will.

Gleichzeitig mit dem Entsorgungsprogramm hat die Nagra heute auch das Forschungs- und Entwicklungsprogramm eingereicht. Damit erfüllt die Nagra eine Auflage des Bundesrats aus dem Entsorgungsprogramm 2016. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Nagra sind überzeugt, dass sie schon heute ein sicheres Lager bauen könnten – sie können es aber weiter optimieren. Das Forschungs- und Entwicklungsprogramm zeigt auf, wie die Nagra das Lager optimiert und die noch offenen Fragen und Unsicherheiten klärt.