Generalversammlung der Nagra vom 12. Juni 2007 in Bern
Zudem stand die Entwicklung des Konzeptes zum Sachplan geologische Tiefenlager (SGT) unter Führung des Bundesamtes für Energie im Zentrum der Aufmerksamkeit. Dr. Michael Plaschy und Peter Zbinden wurden neu in den Nagra-Verwaltungsrat gewählt.
Hans Issler, VR-Präsident der Nagra betonte, «dass mit der Genehmigung des Entsorgungsnachweises am 28. Juni 2006 die technische Machbarkeit der geologischen Tiefenlagerung aller radioaktiven Abfälle in der Schweiz aufgezeigt und nun behördlich anerkannt ist». Er erklärte weiter, «dass geologische Tiefenlager in der Schweiz umweltverträglich gebaut und betrieben werden können. Studien haben auch gezeigt, dass Tiefenlager positive Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft einer Region haben können.»
Die Generalversammlung nahm befriedigt Kenntnis von den im Jahr 2006 gemachten Fortschritten beim Sachplan geologische Tiefenlager. Die künftigen Standorte für geologische Tiefenlager werden durch den Bund in Zusammenarbeit mit den Kantonen und unter Einbezug der regionalen Bevölkerung festgelegt. Technischen Input dazu liefert die Nagra. Die Jahresrechnung 2006 weist einen Umsatz von 33.8 Mio. Franken aus. Nach Abzug der Erträge aus Dienstleistungen für Dritte und diverser Forschungsbeiträge verbleiben 28.9 Mio. Franken zu Lasten der Genossenschafter (detaillierte Informationen unter www.nagra.ch).
Neu in den Verwaltungsrat gewählt wurden:
- Peter Zbinden, der frühere Vorsitzende der Geschäftsleitung der Alptransit Gotthard AG. Er wird seine breite Erfahrung im Untertagebau und in der Realisierung von komplexen Infrastrukturvorhaben einbringen.
- Dr. Michael Plaschy ─ Physiker und Experte zu Brennstoffkreisläufen bei Reaktorsystemen, Delegierter für nukleare Aktivitäten bei der EOS ─ ersetzt Benoît Revaz.
Thomas Ernst, seit 1. Mai 2007 neuer CEO der Nagra, erklärte, dass die grösste Herausforderung nun in der konkreten Standortsuche mittels Sachplanverfahren liege. Thomas Ernst: «Die Nagra plant in der Mitte der nächsten Dekade ein Rahmenbewilligungsgesuch für ein geologisches Tiefenlager einzureichen. Nach dessen Genehmigung durch Bundesrat und Parlament hat das Schweizer Volk mittels einer Abstimmung zur Rahmenbewilligung das letzte Wort.» Die Information der Öffentlichkeit ist ihm dabei eine zentrale Aufgabe: «Die Nagra hat sich im Geschäftsjahr 2006 kontinuierlich für einen intensiven Dialog mit der Öffentlichkeit eingesetzt. Mit der Informationstour und der Teilnahme an zahlreichen Ausstellungen pflegt die Nagra in transparenter Form den Kontakt zu Bevölkerung, Medien und Politik.»