«Die Nagra hat 2019 viel erreicht»


Heute fand die Generalversammlung der Nagra statt. Die Verwaltungsratspräsidentin Corina Eichenberger zeigte sich zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2019. Bei den Tiefbohrungen gab es während der letzten Monate trotz Corona-Krise keine Verzögerungen.

«Wir haben im April 2019 die erste Bohrung in Bülach gestartet und im November abgeschlossen. Ab August bohrten wir in Trüllikon», blickte die Nagra-Verwaltungsratspräsidentin Corina Eichenberger an der Generalversammlung zurück. Weitere Bohrungen wurden vorbereitet. «Zudem haben wir die Vorschläge für die Oberflächeninfrastruktur des Tiefenlagers fertig- und vorgestellt», so Eichenberger.

Als erfreulich wertete Eichenberger, dass der Fortschritt der Tiefbohrkampagne nicht durch juristische Mittel gebremst wird. «Dies deutet auf eine breite Akzeptanz der wissenschaftlichen Untersuchungen», so Eichenberger. Die Tiefbohrungen stiessen aber nicht nur auf Akzeptanz, sondern auch auf öffentliches Interesse. Über 2000 Personen haben der Nagra 2019 auf einem Bohrplatz über die Schulter geschaut. «Wir haben 2019 viel erreicht», zog Eichenberger ein positives Fazit.

Die letzten Monate seien aufgrund der Corona-Krise herausfordernd gewesen: «Die Tiefbohrungen sind jedoch stets auf Hochbetrieb weitergelaufen, auch wenn wir zusätzlichen Aufwand hatten.» Aktuell steht die Nagra kurz vor dem Abschluss der Bohrung in Marthalen; die Bohrung Bözberg-1 läuft seit Ende April und dauert noch bis im kommenden Herbst. Die Bohrungen in den drei potenziellen Standortregionen Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost sollen das geologische Gesamtbild der Regionen vervollständigen. Auf dieser wissenschaftlichen Grundlage wird der sicherste Standort für ein Tiefenlager bestimmt.

Die Verwaltungsratspräsidentin zeigte sich optimistisch, «dass wir in der letzten Etappe des Sachplanverfahrens weiterhin gut vorwärtskommen und die restlichen Aufgaben gemeinsam meistern».

Die Vertreter der Nagra-Genossenschafter erteilten dem Verwaltungsrat Décharge.

Weitere Auskünfte: Patrick Studer, Leiter Medienstelle: 076 579 36 50, medien@nagra.ch

Gemäss Schweizer Kernenergiegesetz sind die Verursacher radioaktiver Abfälle für eine sichere Entsorgung verantwortlich. 1972 haben die Kernkraftwerk-Betreiber und der Bund dafür die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) gegründet. Sie hat ihren Sitz in Wettingen (AG). Die Nagra ist das technische Kompetenzzentrum der Schweiz für die Entsorgung radioaktiver Abfälle in geologischen Tiefenlagern.

130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich täglich für diese wichtige Aufgabe ein – aus Verantwortung für den langfristigen Schutz von Mensch und Umwelt. Umfassende Forschungsprogramme in zwei Schweizer Felslabors und eine intensive internationale Zusammenarbeit sichern die Kompetenz.