Bohrung in Rheinau: wichtige Erkenntnisse für alle drei Regionen


Mit der Bohrung in Rheinau will die Nagra abklären, wie eine Störung im Opalinuston ausgebildet ist und wie sie dessen sicherheitsrelevanten Eigenschaften beeinflusst.

Im Osten des Gemeindegebiets von Rheinau hat die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) bei früheren Untersuchungen senkrecht verlaufende Störungen im tieferen Untergrund identifiziert. Rheinau liegt in der Standortregion Zürich Nordost. Die Nagra interessiert sich vor allem für das Verhalten des Opalinustons im Umfeld von Störungen. Der Opalinuston ist ein dichtes Tongestein, in dem das Tiefenlager dereinst gebaut wird.

Die Erkenntnisse aus Rheinau sind für das Verständnis der Eigenschaften des Opalinustons wichtig – und damit für alle drei potenziellen Standortgebiete (Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost).

Mit der Tiefbohrung in Rheinau untersucht die Nagra eine dieser Störung en. Diese muss für die Messungen punktgenau im Opalinuston durchbohrt werden. Und zwar mittels einer Bohrung, die aus der Vertikalen abgelenkt wird. Wie das genau funktioniert, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag.

Störung anhand von Bohrkernen beurteilen

Die Störung ist im Opalinuston in den seismischen Messungen nicht zu sehen. Sie hinterlässt nur in den Gesteinen ober- und unterhalb des Opalinustons Spuren in der Seismik-Auswertung. Der Opalinuston scheint sich dagegen plastisch zu verformen, weshalb Störungen keine eindeutigen seismischen Echos oder Spuren hinterlassen. Um diese Störung auch anhand von Bohrkernen zu begutachten, wird nun diese Bohrung ausgeführt.

Die Bohrkerne aus dem Opalinuston könnten in der Störung kleine Risse aufweisen. Die Nagra erwartet, dass das Tongestein aufgrund seiner selbstabdichtenden Eigenschaften auch bei vorhandenen Rissen eine sehr geringe Durchlässigkeit aufweist. Dies soll mit einem Test im Bohrloch überprüft werden. Im Felslabor Mont Terri und auch andernorts hat man mehrfach nachgewiesen, dass der Opalinuston auch im Bereich von Störungen dicht bleibt. Das ist wichtig für den sicheren Einschluss der radioaktiven Abfälle. Die Tests in der Tiefbohrung Rheinau sollen diese Erkenntnisse, die für die Sicherheit eines Tiefenlagers wichtig sind, nun auch in der Nordschweiz bringen.

Wie geht es auf dem Bohrplatz weiter?

Die Nagra baut in Rheinau zwei Bohrkeller. Damit könnte allenfalls eine zweite Bohrung durchgeführt werden, wenn mit der ersten Bohrung die Störung nicht wie gewünscht getroffen wird. Die Vorarbeiten haben bereits begonnen, Bohrstart ist im Sommer.

Weitere Informationen zur Bohrung in Rheinau finden Sie im Blogbeitrag