Aufzeitbohrungen für die 3D-Seismik auch in Nördlich Lägern bald abgeschlossen


In den nächsten Tagen werden auch im Standortgebiet Nördlich Lägern die Aufzeitbohrungen der Nagra beendet. Voraussichtlich im März werden in den Bohrungen die letzten Aufzeitmessungen durchgeführt.

«Im Nachgang zu den 3D-Seismik-Messungen haben wir in Jura Ost und Zürich Nordost Aufzeitmessungen durchgeführt. In Nördlich Lägern werden die dazu notwendigen Aufzeitbohrungen in den nächsten Tagen beendet», sagt Michael Gysi, Bohrstellengeologe der Nagra. «Die Bohrlöcher haben eine Tiefe von ein paar Dutzend bis wenige hundert Meter und reichen durch die Lockergesteinsschicht hindurch bis 30 Meter in den darunterliegenden Fels», erklärt Gysi. Lockergesteine bestehen aus nicht oder nur wenig verfestigten Sedimenten wie beispielsweise Sand oder Kies. Darin zu bohren sei sehr anspruchsvoll, so Gysi: «In einem Sand- oder Kieshaufen ein Loch zu graben, ist sehr schwierig, da der Haufen immer wieder in sich zusammenfällt». Die Bohrungen seien aber nur Mittel zum Zweck, denn eigentlich gehe es um die Aufzeitmessungen.

Lockergesteinsschichten haben Einflüsse auf die 3D-Seismik: «Die seismischen Signale durchdringen die Lockergesteinsschicht aufgrund der geringeren Dichte nur langsam», erklärt Gysi. Dies müsse bei der Auswertung der Messdaten der 3D-Seismik berücksichtigt werden. Mit Aufzeitmessungen wird die Geschwindigkeit der seismischen Signale in den Lockergesteinen bestimmt. «Die Resultate der Aufzeitmessungen helfen uns, ein oberflächennahes Geschwindigkeitsmodell zu erstellen, das für die präzise Bearbeitung der Seismik-Daten verwendet wird», so Gysi. In 17 der insgesamt 22 Bohrungen seien bereits Aufzeitmessungen durchgeführt worden. «Bei den Bohrungen in Hochfelden, Bülach, Stadel und Eglisau, die seit Mitte Oktober 2017 abgeteuft wurden, erfolgen die letzten Messungen voraussichtlich im März», kündigt Gysi an.

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