Weitere Tiefbohrung in der Gemeinde Bözberg


Die Nagra bohrt ab 2020 in der Standortregion Jura Ost. Die zweite Bohrung in dieser Standortregion wird wie schon die erste in der Gemeinde Bözberg durchgeführt. Die Bohrungen sollen das Bild des Untergrunds vervollständigen und so die Wahl des sichersten Standorts für ein Tiefenlager ermöglichen.

Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle Nagra wird auch die zweite Bohrung im Standortgebiet Jura Ost in der Gemeinde Bözberg durchführen. Der Bohrplatz von «Bözberg 2» befindet sich östlich des Weilers Kästhal im Nordwesten des Gemeindegebiets. Ab November beginnt der Bau des Bohrplatzes. Bohrstart ist frühestens im Sommer 2020. «Bözberg 1» startet voraussichtlich bereits im Frühling 2020.

Die Bohrungen sollen das geologische Gesamtbild der potenziellen Standortregionen vervollständigen. Auf dieser wissenschaftlichen Grundlage wird der sicherste Standort für ein Tiefenlager bestimmt. Untersucht werden mit den Bohrungen unter anderem die Dicke, die Dichtigkeit und die Zusammensetzung des Wirtgesteins Opalinuston, in dem das Tiefenlager dereinst gebaut werden soll. Der Bund führt die Standortsuche für ein Tiefenlager, die Suche ist im «Sachplan geologische Tiefenlager» geregelt.

Die Nagra hat insgesamt 23 Gesuche für Tiefbohrungen in den Standortregionen Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost eingereicht. Bisher liegen elf rechtskräftige Bewilligungen vor. Wie viele Bohrungen tatsächlich durchgeführt werden müssen, um das geologische Gesamtbild zu vervollständigen, hängt von den Ergebnissen ab. Es ist nicht geplant, alle 23 Bohrungen durchzuführen. Die Nagra hat eine Hotline für Fragen und Anliegen von Anwohnern und anderen Interessierten eingerichtet. Die Hotline ist gratis und 24/7 in Betrieb (0800 437 333). Bei den Bohrplätzen gibt es einen Besucherpavillon und öffentliche Besuchstage.

Weitere Auskünfte: Patrick Studer, Leiter Medienstelle: medien@nagra.ch oder Tel. 076 579 36 50.

Gemäss Schweizer Kernenergiegesetz sind die Verursacher radioaktiver Abfälle für eine sichere Entsorgung verantwortlich. 1972 haben die Kernkraftwerk-Betreiber und der Bund dafür die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) gegründet. Sie hat ihren Sitz in Wettingen (AG). Die Nagra ist das technische Kompetenzzentrum der Schweiz für die Entsorgung radioaktiver Abfälle in geologischen Tiefenlagern.

120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter setzen sich täglich für diese wichtige Aufgabe ein – aus Verantwortung für den langfristigen Schutz von Mensch und Umwelt. Umfassende Forschungsprogramme in zwei Schweizer Felslabors und eine intensive internationale Zusammenarbeit sichern die Kompetenz.