Beginn der 3D-seismischen Messungen im Gebiet Zürich Nordost


Nachdem die Messungen im Gebiet Jura Ost abgeschlossen sind, wird nun Zürich Nordost 3D-seismisch untersucht.

«Wir machen hier eine Ergänzungsmessung zu den bereits vorhandenen Daten», erklärt Nagra-Projektleiter Marian Hertrich beim heutigen Medienanlass der Nagra. Das Zürcher Weinland wurde im Rahmen des Entsorgungsnachweises bereits in den 90er-Jahren mittels 3D-Seismik untersucht. Der nördliche Bereich, in dem der mögliche Lagerperimeter für die schwach- und mittelaktiven Abfälle liegt, wurde bei den damaligen Untersuchungen nicht vollumfänglich abgedeckt. Deshalb wird der Untergrund unter der Fläche zwischen Benken, Dachsen, Laufen-Uhwiesen, Feuerthalen, Flurlingen und einem kleinen Bereich von Neuhausen am Rheinfall nun untersucht.

«Ziel ist eine flächenhafte Abbildung der Gesteinsschichten zu gewinnen», erläutert Hertrich im Rahmen der Medienorientierung in Laufen-Uhwiesen. Anhand eines solchen Modells können verlässliche Aussagen über die Eigenschaften der geologischen Barriere gemacht werden und über die Platzverhältnisse unter Tage. Denn: «Man braucht nicht nur einen geeigneten Platz, sondern auch ausreichend Platz, wenn man ein Lager bauen will.»

Mit den Messungen beauftragt ist die deutsche Firma DMT. «Es gibt keine Schweizer Firma, die so umfangreiche Messungen durchführen kann», sagt Hertrich. Die Messungen im Gebiet Zürich Nordost werden ca. drei bis vier Wochen dauern. In dieser Zeit werden rund 120 Mitarbeitende der DMT von Montag bis Samstag von morgens bis abends in der Region unterwegs sein.

Markus Fritschi, Mitglied der Geschäftsleitung, stellte die 3D-seismischen Messungen in den Kontext des Standortwahlverfahrens. «Die Untersuchungen werden im Hinblick auf Etappe 3 des Sachplanverfahrens gemacht.» Im Januar 2015 hat die Nagra vorgeschlagen, die beiden Gebiete Jura Ost und Zürich Nordost in Etappe 3 des Verfahrens weiter zu untersuchen, und die anderen vier Gebiete zurückzustellen. Auch wenn das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) und der Bundesrat über die Vorschläge noch nicht entschieden haben, wurde im Herbst 2015 mit den Messungen begonnen. «Falls das ENSI entscheiden würde, dass weitere Gebiete untersucht werden müssen, wären wir vorbereitet», sagt Fritschi.