500m+: "Ein ganz langweiliges Gestein"


Nagra-CEO Matthias Braun erklärt, wie Geologen von der Vergangenheit auf die Zukunft schliessen.

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Im September gibt die Nagra bekannt, welchen Standort sie am geeignetsten hält, um den radioaktiven Abfall in einem geologischen Tiefenlager zu entsorgen. Diesen Prozess, vom Standortvorschlag bis zum Verschluss des Tiefenlagers, begleitet die Nagra mit dem Magazin «500m+». Die erste Ausgabe ist eine Pulsmessung, wie es den Schweizerinnen und Schweizern mit diesem Jahrhundertprojekt geht. Welche Ängste und Kritikpunkte gibt es? Wie geht die Nagra damit um?

Der Umgang mit Kritik
Seit 2021 ist Matthias Braun CEO der Nagra. Lange arbeitete er für internationale Erdölfirmen. Das Schweizer Tiefenlager sieht er als «Pionierprojekt». Es ist aber auch ein Projekt mit einer grossen Verantwortung und eines, das auf Kritik trifft. Marcos Buser, der vielleicht grösste Kritiker der Nagra – er kommt im Magazin ebenfalls zu Wort – hält es für falsch, ein Endlager zu projektieren. Braun dazu: «Ob dieses Tiefenlager in hundert Jahren verschlossen wird oder nicht, müssen einige Generationen nach uns entscheiden.» Der Nagra-CEO wird im Interview mit weiteren Kritikpunkten konfrontiert.

Ausserdem spricht Braun im Jahrhundertmagazin darüber, weshalb die WissenschaftlerInnen der Nagra weniger Vertrauen in die Menschen haben als in die Natur und weshalb ein ganz langweiliges Gestein für das Tiefenlager ideal ist.»

Jahrhundertmagazin "500m+" - Matthias Braun

500m+


Mit dem Jahrhundertmagazin «500m+» begleitet die Nagra die nächsten rund 100 Jahre die öffentliche Debatte rund um das geologische Tiefenlager. Geplant ist eine Ausgabe pro Jahr.

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Eigentlich sei das, was die Nagra mache, Science-Fiction, sagt Nagra-CEO Matthias Braun in der dritten Ausgabe des Jahrhundertmagazins «500m+». Allerdings Science-Fiction, die auf harten Fakten beruht – und auf Schwarmintelligenz.